Wie bremse ich richtig mit dem CBS?

[Bike Mike]

Aufgrund eines Kommunikationsfehlers habe ich mit der Z650 (2020) der Fahrschule einen Stoppie hingelegt, im Nachhinein gewundert, dass das ABS das zugelassen hat..

Auch ABS-Bremsungen sind Übungssache.





Gruß
Mike

 

[Dimitri Harkov]

Das Fahrschul-Motorrad, das ich am Übungsplatz für die Bremsübungen hatte war eigentlich völlig hinüber.
Neben zahlreichen anderen Defekten funktionierte das ABS hinten nicht.

Geregnet hatte es auch noch an dem Tag - war spannend, aber auch lustig.
Mit meiner eigenen Maschine hätte ich solche 'Schlinger-Tests' sicher nicht gemacht.
So konnte ich aber ein paar Stunden testen wie ich ein blockierendes Hinterrad wieder 'einfange'.

Lehrreich.

LG D.

 

[Phil80]

Muss mich selber korrigieren
Nachdem ich nun ein paar Tage mit meiner XS gefahren bin, halte ich es bei der Kombi aus nur einer kleinen Bremsscheibe vorne und CBS hinten in der Tat für sinnvoll, mit der Vorder- und Hinterradbremse zu bremsen. Denn die Vorderradbremse ist in der Tat um einiges zaghafter, als ich es bei meinen großen Maschinen mit Doppebremsscheibe vorne gewohnt bin. War anfangs sogar etwas verwirrt, dass die Hinterradbremse alleine besser zu verzögern scheint, als nur die Vorderradbremse alleine...aber dann ist mir klar geworden, dass das am CBS liegt, da die Fußbremse ja vorne zu 25 % mitbremst.

 

[Bike Mike]

ABS-Bremsen im Vid 9:20

 

[Lohengrin]

Nope!

Nur bei der Hinterradbremse werden beide Räder gebremst (Verteilung ca. 75% hinten und 25% vorne)!
Der Handbremshebel bremst nur das Vorderrad.

Genau so ist es! Habe es heute getestet als die Maschine auf dem Hauptständer stand. Die Vorderradbremse bremst nur das Vorderrad. Die Fußbremse wirkt auf Vorder- und Hinterrad. Wenn du also nur mit der Vorderbremse bremst, kannst du dich auch mit CBS System überschlagen! Dachte auch dass dann die Vorderradbremse auch hinten wirkt, würde ja Sinn machen, ist aber komischerweise nicht so!

 

[Der Raucher]

... überschlagen...

Überschlagen ist eher unwahrscheinlich.

Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass dir das Vorderrad zur Seite wegrutscht.

 

[Flat Eric]

Überschlagen ist eher unwahrscheinlich.

Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass dir das Vorderrad zur Seite wegrutscht.

Die diffuse Angst davor war übrigens der Grund warum ganz frühe Motorräder vorne keine Bremse hatten , unvorstellbar eigentlich , aber war mal so .
Überschlagen muss man schon provozierten ( klebriger Slickreifen , griffiger Fahrbahnbelag und Gewichtsverlagerung krass nach vorne zusammen machen das möglich , zeigen so Stuntpiloten ja gerne wie das geht so ein Stoppi mit H-Rad in der Luft )
ansonsten legt man nur einen gepflegten Quetschpreller hin , seitlich , aua .

 

[Der Raucher]

Die diffuse Angst davor war übrigens der Grund warum ganz frühe Motorräder vorne keine Bremse hatten

Auch die Hinterrad-Wackel-Vorrichtung kam spät in Mode.
Wurde auch lange Zeit als "gefährlich" angesehen...

 

[Difigiano]

Überschlagen ist eher unwahrscheinlich.

Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass dir das Vorderrad zur Seite wegrutscht.

Sehe ich genauso, das Hinterrad hab' ich nur ein paar mal vom Boden bekommen und das war bei Bremsübungen mit dementsprechend warmen Reifen und auch dort waren es höchstens 10cm, Es braucht echt viel dass man sich überschlägt, mit dem Fahrrad passiert das ja öfters, das wiegt aber auch deutlich weniger.
Apropos Fahrrad, darauf kann man meiner Meinung nach echt gut üben wie sich so ein Zweirad verhält wenn die Reifen rutschen oder blockieren. Da ich recht gern und viel auf meinem MTB fahre, bin ich mich ein rutschendes Hinterrad gewohnt, was mir auch auf dem Motorrad geholfen hat.
Das Vorderrad hab' ich auf der Brixton bisher ein mal blockiert, und das war während einem idiotischen Versuch mit kalten Reifen einen Stoppie zu machen, glaubt mir, geht schlecht.

Man muss dazu sagen dass ich mit den Bridgestone Reifen fahre, denke dass die CST deutlich schneller blockieren, ist aber auch schon wieder eine gute Weile her, dass ich damit gefahren bin.

 

[Buenbaka]

Ich habe gerade einen stillgelegten Parkplatz gefunden, mit Kies / Schotter. Bei Hinterstetten, an der A94. Hab dann ca. 1 Stunde bremsen geübt. Das war echt gut...
Beim Vollbremsen auf Kies und ca. 45km/h geht das Vorderrad dann schon mal etwas seitlich weg. Fand ich aber relativ einfach wieder einzufangen...
Viel schwieriger fand ich dann, wieder wegzukommen. Also beim ADAC Auto Training meinten die immer, nach Vollbremsung muss man so schnell wie möglich ausweichen / weiter fahren weil sonst der Hintermann/frau in einen reinsemmelt.
Aber dann vom 3 oder 4 Gang wieder schenll in den ersten kommen und wegfahren, also das fand ich sehr, sehr schwierig.

Andere Frage: ich wollte mal slalom üben - hat da hemand ne Idee mit was? Leere Bierdosen? Wasserflaschen aus Plastik? Müsste doch eigentlich gehen...

 

[Der Raucher]

weil sonst der Hintermann/frau in einen reinsemmelt.

Reinsemmeln könnte !

In meiner Fahrschule (und bei der Prüfung!) wurde gesteigerter Wert darauf gelegt, dass man auch bei einer Notbremsung henrunterschaltet, um möglichst im 1. Gang zum Stehen zu kommen.

 

[Chemiepfuscher]

Ich hätte lieber erstmal Bremsen und Hütchenfahren unter realen Bedingungen (Asphalt/Teer) geübt, bevor ich auf Schotter/Sand/Kies gehen würde, weil das Gefühl doch ein gaaaanz anderes ist, welches einem im Straßenverkehr dann doch als Anfänger recht wenig bringt.

Ideal sind dafür immer Industriegebiete oder Großparkplätze.

Wenn Du glück hast, ist das dann auch ein „Stammgebiet“, auf dem auch andere Fahrschulen immer trainieren lassen… dann sind da ggf. schon die „Kreise“ und „Hütchenpositionen“ auf der Straße „dezent“ mit der Spraydose markiert worden.
(So ist das zumindest bei unseren „Fahrschulrevieren“ in den umliegenden Industriegebieten!)

Das ganze bringt Dir dann garantiert mehr, als üben auf Schotter.

In meiner Fahrschule (und bei der Prüfung!) wurde gesteigerter Wert darauf gelegt, dass man auch bei einer Notbremsung henrunterschaltet, um möglichst im 1. Gang zum Stehen zu kommen.

Ist zwar bei mir schon etwa 30 Jahre her, aber das kenne ich tatsächlich auch so von meinem Fahrlehrer auch noch.
( …und gab immer mit der Zeitung oder Handschuh einen voll von hinten auf dem Helm gezimmert, wenn man es nicht so gemacht hat wie angewiesen… oder nicht geschafft hat… oder was übersehen… oder…)

 

[Der Raucher]

Ist zwar bei mir schon etwa 30 Jahre her, ...

Bei mir noch länger...

 

[Buenbaka]

In meiner Fahrschule (und bei der Prüfung!) wurde gesteigerter Wert darauf gelegt, dass man auch bei einer Notbremsung henrunterschaltet, um möglichst im 1. Gang zum Stehen zu kommen.

Das ist dann wahrscheinlich der Unterschied zur B196 Schulung - 8 Std Automatik Roller, 2 Std. Schalter. Deshalb mache ich jetzt Fahrsicherheit im Selbststudium... ;-)
Ich finds aber echt schwierig....

Ich hätte lieber erstmal Bremsen und Hütchenfahren unter realen Bedingungen (Asphalt/Teer) geübt, bevor ich auf Schotter/Sand/Kies gehen würde, weil das Gefühl doch ein gaaaanz anderes ist, welches einem im Straßenverkehr dann doch als Anfänger recht wenig bringt.

Ideal sind dafür immer Industriegebiete oder Großparkplätze.

Wenn Du glück hast, ist das dann auch ein „Stammgebiet“, auf dem auch andere Fahrschulen immer trainieren lassen… dann sind da ggf. schon die „Kreise“ und „Hütchenpositionen“ auf der Straße „dezent“ mit der Spraydose markiert worden.
(So ist das zumindest bei unseren „Fahrschulrevieren“ in den umliegenden Industriegebieten!)

Ja das stimmt, in München ist es der große Parkplatz am Olympia-Berg. Leider recht weit von mir weg...
Ich fands auf Schotter mal interessant, klar Asphalt ist schwieriger. Da taste ich mich dann kommendes Wochenende dran... :-D

 

[Joochen]

Andere Frage: ich wollte mal slalom üben - hat da hemand ne Idee mit was? Leere Bierdosen? Wasserflaschen aus Plastik? Müsste doch eigentlich gehen...

Fahrbahnmarkierungen ? Gullideckel ?

 

[Lohengrin]

Also das CBS System verstehe ich auch so nicht! Besser wäre es doch wenn dann auch die Handbremse das Hinterrad mit bremsen würde damit ich mit nicht bei Vorderradblockade überschlage. So isses zwar schön bequem nur mit dem Fuß zu bremsen quasi wie beim Auto. Aber eine ABS Bremse hat nicht automatisch den kürzeren Bremsweg. Man kann "bloß" um ein Hindernis lenken und nix blockiert.

 

[Der Raucher]

Besser wäre es doch wenn dann auch die Handbremse das Hinterrad mit bremsen würde

Das ändert nichts an der Massenträgheit (die theoretisch zum Überschlag führen könnte).
Das Fahrzeugheck wird ja nicht schwerer, wenn du hinten bremst.

damit ich mit nicht bei Vorderradblockade überschlage

Bei blockierendem Vorderrad rutscht in 99,9% das Rad zur Seite weg und du liegst auf der Nase.
Einen sauberen Überschlag muss man seeehr lange üben (und kann dann bei "Wetten dass..." oder im Zirkus auftreten).

eine ABS Bremse hat nicht automatisch den kürzeren Bremsweg.

Eine ABS-Bremse hat nie einen kürzeren Bremsweg.
Rein theoretisch (!!!) hast du mit ABS bestenfalls einen gleich langen Bremsweg.

 

[Lohengrin]

Natürlich hat eine ABS Bremsung nie einen kürzeren Bremsweg. Das habe ich ja genauso geschrieben.

 

[Joochen]

Na so nen Hinterrad-10 cm -übern-Boden -Stoppi hab ich auch schon hingelegt ,unabsichtlich beim bremsen üben - das geht übel in Arme und Schultern ,blockiert hats nicht sonst hätt ich mich gelegt .

War auf warmen,weichen Asphalt im Sommer mit Stolle , wenn ich mich recht erinner werden richtige Stoppie´s aus 150 km/h und mit Gewichtsverlagerung ,,ständig zunehmender Bremskraft und viel Übung gemacht , man muss ja so krass bremsen das die Gabel auf Block geht ,da geht mit so hoher Wahrscheinlichkeit vorher was schief das es zu unfreiwilliger, aktiver Protectorenbenutzung kommt ....

 

[Der Raucher]

Das habe ich ja genauso geschrieben.

Fast

hat nicht automatisch den kürzeren Bremsweg.

Das kann man auch anders verstehen.