Das muss sich jeder natürlich selber ausrechnen, aber bei mir waren es nicht einmal 20 Euro Unterschied im Jahr.
Nein, das meinte ich nicht.
Ich meinte folgendes: Angenommen du hast einen Unfallschaden von 100€, den deine Teilkasko zahlen würde, da du keine SB hast.
Würdest du die Versicherung bemühen oder die 100€ selbst zahlen?
Klar, 100€ sind 100€. Spatz in der Hand und Taube auf dem Dach und so.
Aber wenn du die Versicherung bemühst, werden (in aller Regel, es gibt Ausnahmen) deine Beiträge steigen, weil dein Schadenfreiheitsrabatt sinkt.
Wenn du die 100€ von der Versicherung nimmst, dann hast du diese zwar _jetzt_ gespart, aber langfristig bezahlst du die mehrfach zurück, weil die Beiträge steigen. Das ist ja nicht nur ein kurzfristiges "Dann wird's halt ein oder zwei Jahre teurer", sondern zieht sich - bis du beim Minimalsatz ankommst - durch dein gesamtes Versichertenleben kumulativ durch.
Die Frage stellt sich natürlich nicht, wenn du dir die 100€ _jetzt_ nicht leisten kannst oder willst - dann muss die Versicherung her (oder der Schaden bleibt bestehen, was in aller Regel kacke aussieht und schlimmstenfalls relevant für die Verkehrstauglichkeit ist).
Und genau für diesen Fall ist es gut, dass die SB wegfällt. Wenn du einen großen Schaden hast, dann sieht die Sache wieder anders aus. Aber auch da gilt natürlich grundsätzlich das Abwägen von Versicherungsleistung vs Schadenfreiheit. Wenn man diese Überlegung aber auch bei hohen Beträgen (was auch immer "hoch" für einen bedeutet) anstellt, dann ist natürlich grundsätzlich zu überlegen, ob man überhaupt eine Kaskoversicherung braucht. Und ab einer gewissen Schadenhöhe spielt das auch keine Rolle mehr, da selbst der kumulierte Effekt der Rabattreduktion den Schaden nicht übertreffen wird. In dem Fall kann es höchstens sein, dass der Versicherer den Vertrag kündigt - besonders wenn das öfter passiert...
Was ich sagen will - und was paradox scheint: Je weniger Geld du zur freien Verfügung hast, desto sicherer ist es, eine teuerere Versicherung zu wählen, also ohne SB statt mit und Vollkasko statt Teilkasko, so dass du im Falle des Falles nicht auf dem Schaden sitzen bleibst. Dadurch steigen im Schadensfall dann aber die Beiträge wodurch du NOCH weniger Geld zur Verfügung hast. Blöderweise bedeutet eine teurere Versicherung aber auch, dass man möglichweise gar nicht das Geld zur Verfügung hat, die Beiträge zu zahlen. Da ist man sowieso "gezwungen" nur die minimale Pflichthaftpflicht abzuschließen und ist dann im Schadenfall grundsätzlich gef*** (bitte den Ausdruck zu entschuldigen).
Alternativ kannst du natürlich statt jetzt eine Versicherung abzuschließen im Falle des Falles einfach einen Kredit aufnehmen (Kreditwürdigkeit vorausgesetzt), sozusagen als rückwirkende Versicherung, falls es dir nicht möglich ist, den Schaden aus eigenen Mitteln zu begleichen.
Wenn man keinen Kredit aufnehmen möchte (oder kann), dann bleibt die Versicherung als einzige Wahl - oder eben das Risiko, für den Schaden selbst aufkommen zu müssen.
Und das alles kommt natürlich auch auf den versicherten Wert an. Diese Überlegungen hier, "welche Versicherung" vs "vielleicht später Kredit" vs "brauch ich alles nicht", ist eine Sache bei einer "billigen" (nicht negativ gemeint) Brixton, aber etwas völlig anderes bspw. bei einer S-Klasse von AMG...
Das ist jetzt ein deutlich längerer Beitrag geworden, als ich eigentlich beabsichtigt hatte...
Anmerkung: Mit "du" meine ich hier nicht unbedingt dich persönlich, Clearfix, sondern das allgemeine "du". Vergleiche das englische "you", welches auch mit "man" übersetzt werden kann - je nach Kontext.