BrixtonLukas
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Hey zusammen,
Ich hab mich letzte Woche spontan dazu entschieden mit meiner Felsberg an den Gardasee zu fahren und dachte ich schreib euch hier mal meine Route und Erfahrungen zusammen und zeig euch ein paar Impressionen meiner kleinen Reise
TAG 1: Anreise von München nach Innsbruck - 163km
Ich wusste schon, dass ich in den nächsten Tagen viel im Sattel sitzen werde, deshalb hab ich mir für den 1. Tag meiner Reise die kurze und mir schon sehr bekannte Strecke von München nach Innsbruck vorgenommen. Unter anderem um das Navi zu testen, das ich für diese Reise zum ersten mal mit vorher ausgiebig geplanter Strecke verwendet hab. Am Montag um 10:00 morgens ging's also los über Wolfratshausen und Murnau gen Süden nach Garmisch-Partenkirchen. Da mir für Innsbruck und Umgebung eine Unwetterwarnung vorlag hab ich mir den Fernpass erspart und bin stattdessen über Leutasch und Seefeld nach Innsbruck gefahren. Dadurch bin ich dann trocken bei meiner Schwester in Innsbruck angekommen, bei der ich auch den Dienstag aufgrund von starkem Regen ausgesessen habe.
Die Felsberg mit Reisegepäck
TAG 2: Innsbruck nach Ballino - 354 km
Am Mittwoch ging's dann um 09:00 morgens los Richtung Italien. Es war sehr frisch und die Straßen waren noch nass vom Regen in der Nacht, aber die Vorhersage sah gut aus - kein Regen und in Italien dann 25°... Die alte Brenner Straße entlang ging's also auf die Italienische Grenze zu und mit jedem Kilometer wurde es gefühlt 1° wärmer und schöner.
Bei Sterzing ging's dann hoch auf den Jaufenpass. Oben war es wieder etwas frischer und windig, aber die Straße war komplett leer. Südlich des Passes streckt sich eine Straße mit super Kurven vom kleinen Ort Lana nach Sankt Pankratz.
Entlang der Brenner Autobahn nach Südtirol & Abfahrt vom Jaufenpass
Das nächste Highlight der Strecke war eine kleine Straße entlang des Lago di Santa Giustina. Dort fährt man zwischen Revò und Sanzeno durch kleinste Straßen umgeben von Obsthainen mit Blick auf den See. Erst hab ich mich gewundert ob ich auf diesen idyllischen Straßen überhaupt fahren darf, aber weit und breit waren keine Verbotsschilder zu sehen und auf den Karten waren diese als normale Straßen gekennzeichnet. Das wäre in Deutschland viel zu schön um wahr zu sein, aber in Italien ist's wohl möglich
Die Obsthaine vom Lago di Santa Giustina
Das letzte Zwischenziel des 2. Tages war der Lago di Molveno. Um dort hinzukommen fährt man erstmal noch eine Passstraße hoch, bei der es trotz 26° im Tal ziemlich frisch werden kann, aber der Ausblick auf die Berge und das türkisblaue Wasser des Sees lohnt sich allemal.
Vom Lago di Molveno waren es nur noch ein paar Kilometer bis zu meinem Zielort Ballino, ein Teil der Gemeinde Fiavé (1068 Einwohner), wo ich mich schon auf eine warme Mahlzeit in der einzigen Pizzeria im kleinen Ort freute.
Lago di Molveno
TAG 3: Rundtour Gardasee West - 292 km
Am nächsten Morgen erwartete mich ein herzhaftes Frühstück meiner Gastgeberin Rosalba, als Stärkung vor dem Höhepunkt meiner Reise, die Tour durch die Berge und Täler im Westen vom Gardasee. Los ging's, aus dem Hochtal vom benachbarten Ort Tenno runter nach Riva del Garda. Von dort aus führt die bekannte Strada della Forra den See entlang nach Süden. Bei Limone Sul Garda fahren die meisten Touristen weiter den See entlang, aber die Brixton treibt mich ins Gebirge hoch nach Vesio, einem idyllischen Ort in der Hochebene von Tremosine. Dort fährt man eine Weile durch kurvenreiche enge Straßen, bis man wieder auf der Hauptstraße am See landet.
Ausblick von der Hochebene
Die anschließende Fahrt entlang dem See ist zum Glück nur sehr kurz, denn bei Gargnano geht es wieder hoch ins Gebirge. Von dort aus führt die SP9 zu Lago d'Idro. Ich fahre mittlerweile seit 10 Jahren Motorrad und diese Straße ist mit Abstand unter den besten 3, die ich jemals gefahren bin. Sie führt durch das Valvestino-Tal entlang einem Stausee, bei dem sich eine Kurve nach der anderen anbahnt. Die Brixton kann man dort so geschmeidig durch die Kurven jagen, dass man sich wünscht, dass diese Straße nie endet. Mit meiner 650er würd ich dort wahrscheinlich nie über den 1. Gang hinauskommen, aber die kleine 125er entfaltet dort ihren Charme. Wenn ich nicht wüsste, dass die Winnetou Filme in Kroatien gedreht wurden würde ich glatt denken, dass sich dort der Schatz von Silbersee befindet
Nach einer kurzen Mittagspause am Lago d'Idro ging es dann weiter durch das Val Trompia, wo sich passend zum Italo-Western-Thema eine verlassene Mine befindet.
Valvestino Stausee & verlassene Mine
Vom Passo Maniva aus ging es dann wieder relativ unspektakulär zurück nach Ballino. Perfekt um die letzten Stunden nochmal Revue passieren zu lassen. Der ein oder andere Schotter- und Feldweg ist bei der Rückfahrt auch noch dabei, um die Offroad Künste nochmal herauszufordern... eine reine Landstraßen fahrt für die letzten paar Kilometer wäre ja langweilig
Um den perfekten Motorrad-Tag noch ausklingen zu lassen gab's noch einen kurzen Abstecher zu Baden im Lago di Tenno, ein kleiner See mit Insel etwas südlich meiner Unterkunft.
Lago di Tenno
TAG 4: Rückfahrt nach Innsbruck mit Umweg - 405 km
Am Freitag morgens hieß es dann packen und zurück nach Österreich. Natürlich musste ich noch einmal einen kleinen Umweg über die SP9 nehmen, um von dort aus dann wieder über den Lago di Ledro nach Norden zu fahren. Um ein bisschen Abwechslung in die Strecke zu bringen bin ich diesmal aber nicht durch die Obsthaine am Lago di Santa Giustina gefahren, sondern entlang der Südtiroler Weinstraße nach Bozen. In diesem Teil der Strecke war es sehr warm und drückend, sodass ich mehrmals Pausen machen musste.. gutes Klima für den Wein, aber eher nicht zum Motorrad fahren geeignet
Von Bozen aus ging's dann üb er das Sarntal auf das Penser Joch hoch. Dort musste die Brixton ganz schön kämpfen um an den langen Geraden zwischen den wenigen Kehren voranzukommen, aber umso besser war die Abfahrt auf der Sterzinger Seite des Penser Joch's... durch die vielen Kurven bergab ist sie beinahe durchgesegelt, sodass sich die zähe Anfahrt definitiv gelohnt hat.
Ab Sterzing ging's dann wieder über die Brenner Straße zurück nach Innsbruck zu meiner Schwester.
Penser Joch
TAG 5: Innsbruck nach München - 173 km
Am Samstag ging die Reise dann zurück nach München, aber vorher gab's noch einen kleinen Abstecher auf die Parade vom CSD in Innsbruck.
Die Route zurück ging wieder über Garmisch-Partenkirchen, diesmal aber relativ eintönig, so schnell wie möglich zurück nach Hause über die B2, in der Hoffnung noch vor Sonnenuntergang und trocken Heim zu kommen... hat zum Glück beides geklappt
Fazit
Am Anfang der Reise war ich noch etwas skeptisch, ob die Brixton für die lange Strecke genug Spaß macht, aber rückblickend war es genau die richtige Wahl, wenn ich dran denke wie sich die GS-Fahrer mit ihren 3 riesigen Koffern durch die engen Kurven gequält haben, war die leichte und wendige Felsberg genau das richtige Mittel für den Zweck und hat total Spaß gemacht. In den engen Gassen der Bergdörfer fühlt man sich wie James Bond und in den Serpentinen bringt mehr Leistung auch nichts... einzig bei den langen Geraden bei einigen Pässen wären ein paar mehr PS schon nett gewesen, aber im 2. Gang mit 40 km/h einen Pass hochzugurken bringt natürlich viel bessere Geschichten zu erzählen
Eins ist auf jeden Fall schon klar: nächstes Mal geht's für einen kurzen Abstecher an den Süden vom Gardasee, um die Alpenüberquerung abgeschlossen zu haben und dann wird die Gegend um den Monte Baldo im Osten erkundet
Ich hab mich letzte Woche spontan dazu entschieden mit meiner Felsberg an den Gardasee zu fahren und dachte ich schreib euch hier mal meine Route und Erfahrungen zusammen und zeig euch ein paar Impressionen meiner kleinen Reise
TAG 1: Anreise von München nach Innsbruck - 163km
Ich wusste schon, dass ich in den nächsten Tagen viel im Sattel sitzen werde, deshalb hab ich mir für den 1. Tag meiner Reise die kurze und mir schon sehr bekannte Strecke von München nach Innsbruck vorgenommen. Unter anderem um das Navi zu testen, das ich für diese Reise zum ersten mal mit vorher ausgiebig geplanter Strecke verwendet hab. Am Montag um 10:00 morgens ging's also los über Wolfratshausen und Murnau gen Süden nach Garmisch-Partenkirchen. Da mir für Innsbruck und Umgebung eine Unwetterwarnung vorlag hab ich mir den Fernpass erspart und bin stattdessen über Leutasch und Seefeld nach Innsbruck gefahren. Dadurch bin ich dann trocken bei meiner Schwester in Innsbruck angekommen, bei der ich auch den Dienstag aufgrund von starkem Regen ausgesessen habe.
Die Felsberg mit Reisegepäck
TAG 2: Innsbruck nach Ballino - 354 km
Am Mittwoch ging's dann um 09:00 morgens los Richtung Italien. Es war sehr frisch und die Straßen waren noch nass vom Regen in der Nacht, aber die Vorhersage sah gut aus - kein Regen und in Italien dann 25°... Die alte Brenner Straße entlang ging's also auf die Italienische Grenze zu und mit jedem Kilometer wurde es gefühlt 1° wärmer und schöner.
Bei Sterzing ging's dann hoch auf den Jaufenpass. Oben war es wieder etwas frischer und windig, aber die Straße war komplett leer. Südlich des Passes streckt sich eine Straße mit super Kurven vom kleinen Ort Lana nach Sankt Pankratz.
Entlang der Brenner Autobahn nach Südtirol & Abfahrt vom Jaufenpass
Das nächste Highlight der Strecke war eine kleine Straße entlang des Lago di Santa Giustina. Dort fährt man zwischen Revò und Sanzeno durch kleinste Straßen umgeben von Obsthainen mit Blick auf den See. Erst hab ich mich gewundert ob ich auf diesen idyllischen Straßen überhaupt fahren darf, aber weit und breit waren keine Verbotsschilder zu sehen und auf den Karten waren diese als normale Straßen gekennzeichnet. Das wäre in Deutschland viel zu schön um wahr zu sein, aber in Italien ist's wohl möglich
Die Obsthaine vom Lago di Santa Giustina
Das letzte Zwischenziel des 2. Tages war der Lago di Molveno. Um dort hinzukommen fährt man erstmal noch eine Passstraße hoch, bei der es trotz 26° im Tal ziemlich frisch werden kann, aber der Ausblick auf die Berge und das türkisblaue Wasser des Sees lohnt sich allemal.
Vom Lago di Molveno waren es nur noch ein paar Kilometer bis zu meinem Zielort Ballino, ein Teil der Gemeinde Fiavé (1068 Einwohner), wo ich mich schon auf eine warme Mahlzeit in der einzigen Pizzeria im kleinen Ort freute.
Lago di Molveno
TAG 3: Rundtour Gardasee West - 292 km
Am nächsten Morgen erwartete mich ein herzhaftes Frühstück meiner Gastgeberin Rosalba, als Stärkung vor dem Höhepunkt meiner Reise, die Tour durch die Berge und Täler im Westen vom Gardasee. Los ging's, aus dem Hochtal vom benachbarten Ort Tenno runter nach Riva del Garda. Von dort aus führt die bekannte Strada della Forra den See entlang nach Süden. Bei Limone Sul Garda fahren die meisten Touristen weiter den See entlang, aber die Brixton treibt mich ins Gebirge hoch nach Vesio, einem idyllischen Ort in der Hochebene von Tremosine. Dort fährt man eine Weile durch kurvenreiche enge Straßen, bis man wieder auf der Hauptstraße am See landet.
Ausblick von der Hochebene
Die anschließende Fahrt entlang dem See ist zum Glück nur sehr kurz, denn bei Gargnano geht es wieder hoch ins Gebirge. Von dort aus führt die SP9 zu Lago d'Idro. Ich fahre mittlerweile seit 10 Jahren Motorrad und diese Straße ist mit Abstand unter den besten 3, die ich jemals gefahren bin. Sie führt durch das Valvestino-Tal entlang einem Stausee, bei dem sich eine Kurve nach der anderen anbahnt. Die Brixton kann man dort so geschmeidig durch die Kurven jagen, dass man sich wünscht, dass diese Straße nie endet. Mit meiner 650er würd ich dort wahrscheinlich nie über den 1. Gang hinauskommen, aber die kleine 125er entfaltet dort ihren Charme. Wenn ich nicht wüsste, dass die Winnetou Filme in Kroatien gedreht wurden würde ich glatt denken, dass sich dort der Schatz von Silbersee befindet
Nach einer kurzen Mittagspause am Lago d'Idro ging es dann weiter durch das Val Trompia, wo sich passend zum Italo-Western-Thema eine verlassene Mine befindet.
Valvestino Stausee & verlassene Mine
Vom Passo Maniva aus ging es dann wieder relativ unspektakulär zurück nach Ballino. Perfekt um die letzten Stunden nochmal Revue passieren zu lassen. Der ein oder andere Schotter- und Feldweg ist bei der Rückfahrt auch noch dabei, um die Offroad Künste nochmal herauszufordern... eine reine Landstraßen fahrt für die letzten paar Kilometer wäre ja langweilig
Um den perfekten Motorrad-Tag noch ausklingen zu lassen gab's noch einen kurzen Abstecher zu Baden im Lago di Tenno, ein kleiner See mit Insel etwas südlich meiner Unterkunft.
Lago di Tenno
TAG 4: Rückfahrt nach Innsbruck mit Umweg - 405 km
Am Freitag morgens hieß es dann packen und zurück nach Österreich. Natürlich musste ich noch einmal einen kleinen Umweg über die SP9 nehmen, um von dort aus dann wieder über den Lago di Ledro nach Norden zu fahren. Um ein bisschen Abwechslung in die Strecke zu bringen bin ich diesmal aber nicht durch die Obsthaine am Lago di Santa Giustina gefahren, sondern entlang der Südtiroler Weinstraße nach Bozen. In diesem Teil der Strecke war es sehr warm und drückend, sodass ich mehrmals Pausen machen musste.. gutes Klima für den Wein, aber eher nicht zum Motorrad fahren geeignet
Von Bozen aus ging's dann üb er das Sarntal auf das Penser Joch hoch. Dort musste die Brixton ganz schön kämpfen um an den langen Geraden zwischen den wenigen Kehren voranzukommen, aber umso besser war die Abfahrt auf der Sterzinger Seite des Penser Joch's... durch die vielen Kurven bergab ist sie beinahe durchgesegelt, sodass sich die zähe Anfahrt definitiv gelohnt hat.
Ab Sterzing ging's dann wieder über die Brenner Straße zurück nach Innsbruck zu meiner Schwester.
Penser Joch
TAG 5: Innsbruck nach München - 173 km
Am Samstag ging die Reise dann zurück nach München, aber vorher gab's noch einen kleinen Abstecher auf die Parade vom CSD in Innsbruck.
Die Route zurück ging wieder über Garmisch-Partenkirchen, diesmal aber relativ eintönig, so schnell wie möglich zurück nach Hause über die B2, in der Hoffnung noch vor Sonnenuntergang und trocken Heim zu kommen... hat zum Glück beides geklappt
Fazit
Am Anfang der Reise war ich noch etwas skeptisch, ob die Brixton für die lange Strecke genug Spaß macht, aber rückblickend war es genau die richtige Wahl, wenn ich dran denke wie sich die GS-Fahrer mit ihren 3 riesigen Koffern durch die engen Kurven gequält haben, war die leichte und wendige Felsberg genau das richtige Mittel für den Zweck und hat total Spaß gemacht. In den engen Gassen der Bergdörfer fühlt man sich wie James Bond und in den Serpentinen bringt mehr Leistung auch nichts... einzig bei den langen Geraden bei einigen Pässen wären ein paar mehr PS schon nett gewesen, aber im 2. Gang mit 40 km/h einen Pass hochzugurken bringt natürlich viel bessere Geschichten zu erzählen
Eins ist auf jeden Fall schon klar: nächstes Mal geht's für einen kurzen Abstecher an den Süden vom Gardasee, um die Alpenüberquerung abgeschlossen zu haben und dann wird die Gegend um den Monte Baldo im Osten erkundet