Geschwindigkeitsanzeige hat Aussetzer

wie die Geschwindigkeitsmesser bei den ABS-Systemen bei Brixton funktionieren
Ich weiß auch nur, dass das Signal vom ABS (so vorhanden) kommt.
Also läuft ein Signalkabel vom ABS zum Tacho.

- Wenn nun der ABS-Sensor kaputt ist, zeigt auch der Tacho nichts an und die ABS-Leuchte leuchtet.
- Wenn aber der Tacho manchmal nichts (besser: "0") anzeigt und die ABS-Leuchte nicht leuchtet, gehe ich davon aus, dass die Verbindung zwischen ABS-Einheit und Tacho "gestört" ist.
- Und wenn der Tacho, durch Feuchtigkeit/Korrosion auf der Platine, kaputt wäre (was wir ja schon hatten) würden im LCD-Feld sinnlose Pixel, oder garnichts mehr, angezeigt. Aber nicht mal die Geschwindigkeit und mal eine "0".

Wenn also die ABS-Leuchte nicht leuchtet (außer beim "Testlauf" vorm Motorstart), wird es mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nicht am ABS liegen.
 
Vorab:
Ich habe leider nur das Elektro Diagramm für die 250 in nicht so toller Qualität (siehe Anhang), glaube aber, dass die beiden Verdrahtungen sich SEHR ähnlich sehen.

Was bisher hier nicht erwähnt wurde, ist die separate ABS Elektronik Box (glaube ich)
Sowohl das Geschwindigkeitssignal als auch das ABS Signal kommen direkt aus dieser ABS Steuereinheit. Diese ist bestimmt nicht komplett tot, da sonst das ABS Signal am Tacho leuchten müsste (Alternativ kann man das mit einer Vollbremsung NUR (aus Sicherheitsgründen) am Hinterrad testen. Wenn es blockiert geht das ABS nicht ... Wer sich traut, kann auch vorne mal "in die Eisen steigen". Geht das ABS nicht, kann es allerdings für ungeübte recht haarig werden ...


Wenn der gute Mann in der Werkstatt also diesen "Geschwindigkeit = 0" Fehler beheben soll, der leider nicht reproduzierbar ist, müsste er tauschen:

1. Tacho - Elektronikfehler sind Mist. Wenn das Signal ankommt, aber intern nicht verarbeitet wird ist der Tacho futsch.
Das geht allerdings einfach und ist (für den Garantiegeber) relativ billig (Ich schätze mal der Tacho kostet KSR keine 20€ im Einkauf)

2. ABS Elektronik (Steuereinheit) Wenn diese Intern das Speedsignal abschaltet/unterbricht aber das ABS Signal weiterliefert.
Das wird schon deutlich teuer, geht aber noch relativ schnell. Dauert schon länger als den Tacho tauschen.

3. Kabel vom Tacho zur ABS Einheit - ein einfacher Wackelkontakt oder Kabelbruch wäre denkbar
Das dauert ewig. Wenn das Kabel in den Kabelbaum eingeflochten ist und er den komplett tauschen muss ... oder er zieht eine neue Leitung und "friemelt" die wieder an beiden Enden an den Tacho- und ABS-Elektronikstecker. Sieht bestimmt super aus.


Gemacht wird nur eins und dann "schaun wir mal". Ich würde tippen das die als erstes einfach den Tacho tauschen, weil am billigsten und es die größte Wahrscheinlichkeit zur Fehlerbehebung hat.
 

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und es die größte Wahrscheinlichkeit zur Fehlerbehebung hat.
Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Der Tacho zeigt ja an.
Entweder die Geschwindigkeit oder eben eine 0.
Für mich deutet das ganz klar darauf hin, dass am Tacho ab und zu kein Signal ankommt.
Und wenn machmal ein Signal ankommt und dann manchmal nicht, ist mein erster Verdacht: Wackelkontakt.
Bei unseren Mopeds wahrlich keine Seltenheit.
(das heißt natürlich nicht, dass die Werkstatt nicht trotzdem zuerst den Tacho tauscht...)

Ich würde es für am sinnvollsten halten, zu suchen wo das Signal "verloren" geht.
Also entweder zwischen ABS und ECU, oder zwischen ECU und Tacho.
Das ist natürlich für die Werkstatt die unattraktivste Lösung.

Ich glaube auch nicht, dass wir es mit einem Kabelbruch zu tun haben.
Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass irgendwo ein Stecker nicht 100%ig fest zusammengestöpselt ist.

Das ist übrigens dann die Art von Fehler, die beim Teiletausch "aus Versehen" mit behoben wird, ohne dass es irgendwer bemerkt.
Und hinterher wird dann steif und fest behauptet, dass das Bauteil defekt war, obwohl ein simples "Stecker auseinander <-> Stecker zusammen" völlig ausgereicht hätte. ;)
 
Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Der Tacho zeigt ja an.
Entweder die Geschwindigkeit oder eben eine 0.
Für mich deutet das ganz klar darauf hin, dass am Tacho ab und zu kein Signal ankommt.

Das ist sicherlich eine Möglichkeit, aber moderne Elektronik besteht aus vielen Komponenten die zusammenarbeiten. Wenn nun eine dieser Komponenten ausfällt, z.b. ein Analog zu Digital Wandler, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder hängt das Signal in der Luft, und kann damit alles mögliche darstellen, oder die Datenleitung ist ordentlich auf ein Potential (+/0) gezogen (korrektes Design!), dann wird es eine Null.*
Für mich ist hier gar nichts "klar". Allerdings halte ich den Tacho und die Elektronik darin für den zweiten Ansatzpunkt nachdem ich natürlich, wie du auch schreibst, alle Stecker mal ab und angesteckt habe. Das Problem ist nur: In der Werkstatt geht es ja. Wie soll man feststellen das Steckerprüfen eine Verbesserung gebracht hat?


Und wenn manchmal ein Signal ankommt und dann manchmal nicht, ist mein erster Verdacht: Wackelkontakt.

WENN das so ist, ist das die reine Definition eines Wackelkontakt. Nur wissen wir nicht, ob das so ist ...

Bei unseren Mopeds wahrlich keine Seltenheit.
(das heißt natürlich nicht, dass die Werkstatt nicht trotzdem zuerst den Tacho tauscht...)

Hehe, ja. Das "Warum" ist da außen vor, der wird zuerst getauscht!

Ich würde es für am sinnvollsten halten, zu suchen wo das Signal "verloren" geht.

Ein frommer Wunsch der sicher am Sinnvollsten wäre - wenn der Fehler denn reproduzierbar wäre. Ohne Fehler kann man den auch nicht finden.


Also entweder zwischen ABS und ECU, oder zwischen ECU und Tacho.

Sowohl Speed als auch ABS Signal gehen direkt vom der ABS Elektronik zum Tacho. Die ECU ist nicht von Interesse.**

Das ist übrigens dann die Art von Fehler, die beim Teiletausch "aus Versehen" mit behoben wird, ohne dass es irgendwer bemerkt.
Und hinterher wird dann steif und fest behauptet, dass das Bauteil defekt war, obwohl ein simples "Stecker auseinander <-> Stecker zusammen" völlig ausgereicht hätte. ;)

Yup, da bin ich bei dir!


* Das Tachosignal kommt aus der ABS Unit über ein Kabel. Da gibt es nun zwei Möglichkeiten:

1. Entweder als Digitalsignal, aber das wäre seriell und mit all den Interferenzen recht störanfällig (Aber durchaus möglich!)
2. Ein analoges Signal - oder anders, schlicht eine Spannung die sich mit steigender Geschwindigkeit ändert. Im Tacho wir diese Digitalisiert (AD Wandler) und stellt dann, nach ein bischen hin und her rechnen in der Tachoeinheit, die Geschwindigkeit dar. Recht simpel eigentlich. Man müsste mal mit einem Voltmeter angeschlossen eine Testfahrt machen.

** Interessanterweise müsste die Geschwindigkeit am OBD Stecker der ECU auslesbar sein. Das Speedsignaal geht lt. Plan aber direkt zum Tacho ... ? Ich nehme an das da in den Signalen die wirklich zur ECU gehen auch das Geschwindigkeitssignal steckt. Allerdings wird das nicht zur Anzeige auf dem Tacho benutzt. Zumindest nicht nach Plan - aber auch das Servicehandbuch ist ja bekanntermaßen nicht 100% korrekt.


PS: Wie ich gerade sehe ist mein angehängter Plan von der Forensoftware nochmal "verschlechtert" worden. Der ist im Original schon nicht gut, hier ist er jetzt praktisch nutzlos, sorry.
 
DAS kann nur der Fahrer/Besitzer.

Weswegen ich mit so einem Fehlerbild auch keine Werkstatt behelligen würde, bis ich alle Möglichkeiten der Selbsthilfe ausgeschöpft hätte.

Leider fehlt mir da noch so ein bisschen das Fachwissen, um dem eigenständig hinterherzujagen, aber eigentlich hast du natürlich recht.

Mit tun die Händler bei sowas auch ein bisschen leid muss ich sagen, da ich weiß, dass die die Fehlersuche nicht bezahlt bekommen in so einem Fall. Nur die Arbeitsstunden für das tatsächliche Beheben des Fehlers können die KSR in Rechnung stellen.
Da sind die Händler nachvollziehbarerweise nicht besonders scharf auf so einen Fall.


Danke an dieser Stelle aber auch nochmal für eure vielen hilfreichen Tipps. Ich konnte mit diesen und dem Antwortschreiben von KSR den Händler höflich überzeugen noch einmal etwas genauer hinzusehen und den Fehler möglichst abzustellen. Ich halte euch selbstverständlich auf dem Laufenden was dabei rauskommt. Nächste Woche will er sich wieder bei mir melden.
 
Moin zusammen.

Leider hat die Geschwingkeitsanzeige meiner 125er Cromwell seit einiger Zeit Aussetzer. Das äußert sich so, dass die Geschwindigkeit nicht mehr angezeigt wird während der Fahrt, sondern nur eine "0" dort steht.
Ansonsten scheint das Kombiinstrument wie gewohnt zu funktionieren. Meist löst sich das Problem von alleine nach ein paar Minuten.

Wäre für die Diagnose hilfreich zu wissen ob bei Anzeige "0" des Tacho die Kilometeranzeige weiterläuft ?
 
Heute kam der Anruf, die Maschine sei fertig, man habe das komplette Kombi-Instrument ausgetauscht.
Auf mich macht dies den Eindruck, man habe den Fehler nicht weiter untersucht und schlicht auf Verdacht gehandelt, um Unkosten zu meiden.

Außerdem kostet mich die (5000 Km) Inspektion auf heutige Nachfrage nun 340 Euro. Zuvor hieß es wir würden so bei 220 - 250 Euro landen. Auf Nachhaken diesbzgl. wurde mir gesagt man habe die Ventile auch noch einstellen müssen und daher wäre es teurer geworden.

Ich habe allerdings den Eindruck, dass man hier Kosten bzgl. des Garantiefalles auf mich abgewälzt hat. Wie seht ihr das?
 
Ich habe allerdings den Eindruck, dass man hier Kosten bzgl. des Garantiefalles auf mich abgewälzt hat. Wie seht ihr das?
Der Werkstatt entstehen durch einen Garantiefall ja praktisch keine Kosten (außer 5 Minuten Arbeitszeit fürs Tacho-Wechseln).
Den neuen Tacho "zahlt" ja KSR.
Da gibt es also nichts zum "abwälzen".

Nichtsdestotrotz sind 340,- € ein wahrhaft stolzer Kurs!
 
Bei meinem Händler sollte die erste Inspektion auch lt. Kostenvoranschlag knapp über 350€ kosten, was ich persönlich schon ein bisschen frech fand!

Ich bin zwar absolut der Meinung, das man Dienstleistungen auf jedem Fall fair vergüten soll, aber der Arbeits-, Material-und Zeitaufwand für ne Inspektion (inkl. Ventile einstellen) bei der Brixton ist echt überschaubar!

Selbst wenn man sich Zeit lässt, sollte das praktische nach Wartungsplan alles zusammen inkl. Dokumentation maximal 1 Arbeitsstunde in Anspruch nehmen, und das einzige Verbrauchsmaterial bei der 1000er sind 1L Motoröl der wohl günstigsten Sorte gem. Spezifikation, ggf. ein neuer Dichtring im Wert von <1€ für die Ablassschraube und nen Schuß Bremsenreiniger.

Freie Werkstätten haben den gleichen Service lt. Erfahrungsberichten hier im Forum für 1/3 bis max. 1/2 des Preises Deines Kostenvoranschlages erledigt… und die leben auch davon!

Ich würde bei einer Werkstatt mit einem „normalen“ Stundensatz auch bis max. 150€ fair und mehr als ausreichend finden, weil der Liter Öl kostet im Einkauf (Fassware) aktuell max. 7€, für 1-2€ Reiniger, 0,50€ Dichtung… der Rest wäre Arbeitslohn und der wäre für den Zeitaufwand schon mehr als großzügig inkl. Steuern vergütet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Werkstatt entstehen durch einen Garantiefall ja praktisch keine Kosten (außer 5 Minuten Arbeitszeit fürs Tacho-Wechseln).
Den neuen Tacho "zahlt" ja KSR.
Da gibt es also nichts zum "abwälzen".

Nichtsdestotrotz sind 340,- € ein wahrhaft stolzer Kurs!

Das hatte ich dem Händler so in etwa heute auch am Telefon gesagt, so nach dem Motto “dann haben Sie ja wenigstens nicht draufgezahlt in diesem Fall“. Worauf dieser antwortete die würden immer ein Minusgeschäft machen im Garantiefall.

Die Aussage fand ich auch ein bisschen merkwürdig. Hatte er mir doch selbst letztemal noch gesagt, dass KSR nur die Zeit zur Fehlersuche nicht zahlen würde, sehr wohl aber die nötigen Arbeitsstunden zur Behebung und selbstverständlich auch die nötigen Teile.


Ich frage mich grade, ob es nicht sowieso auf dem Plan steht die Ventile einzustellen bei der zweiten Inspektion. Könnte da mal jemand nachgucken? Mein Garantieheft ist ja momentan beim Händler.
 
Ventilspiel Prüfen und ggf. Einstellen steht gem. Checkheft bei jeder Inspektion (inkl. 1000er) drinnen
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Ergänzung ()

Ich frage mich grade, ob es nicht sowieso auf dem Plan steht die Ventile einzustellen bei der zweiten Inspektion. Könnte da mal jemand nachgucken? Mein Garantieheft ist ja momentan beim Händler.
das Überprüfen dauert keine 10 Minuten… mit Einstellen max. 15 Minuten Vom Arbeitslohn!
(Das ist bei unseren Maschinen mit dem richtigen Einstellwerkzeug nicht so aufwändig wie beim Auto…)
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr wohl aber die nötigen Arbeitsstunden zur Behebung
Ja.
Allerdings zahlen die einen anderen (niedrigeren) Stundensatz, als der Kunde. ;)
Insofern hat er nicht ganz Unrecht.
Bei den paar Minuten spielt das aber wohl kaum eine Rolle.

Hattest du eigentlich auf die Option "Wackelkontakt" hingewiesen?

Ventilspiel Prüfen und ggf. Einstellen steht gem. Checkheft bei jeder Inspektion (inkl. 1000er) drinnen
Und zwischen "Prüfen" und "Einstellen" liegen bestimmt keine 90,- bis 120,- €.
Wenn man schon geprüft hat, dauert das Einstellen max. 10 Minuten länger. Es ist ja schon alles freigelegt.


Wäre spannend zu erfahren, wieviel Arbeitszeit am Ende auf der Rechnung steht.
 
Und zwischen "Prüfen" und "Einstellen" liegen bestimmt keine 90,- bis 120,- €.
Wenn man schon geprüft hat, dauert das Einstellen max. 10 Minuten länger. Es ist ja schon alles freigelegt.


Wäre spannend zu erfahren, wieviel Arbeitszeit am Ende auf der Rechnung steht.
👍… jup!
(…aber dieses Mal war ich ausnahmsweise schon mal schneller mit meiner Erläuterung/Ergänzung/Berechnung (siehe oben 😉))
 
Hattest du eigentlich auf die Option "Wackelkontakt" hingewiesen?

Jap, hatte auf alle Verdachtsmomente, die wir hier zusammengetragen hatten in einer Email stichpunktartig hingewiesen.

Am Donnerstag hole ich die Cromwell ab. Da werde ich die Preiszusammensetzung nochmal ansprechen und hoffentlich Einsicht erzeugen können.
Finde das ehrlich gesagt ein sehr freches Verhalten vom Händler, nachdem ihr mir freundlicherweise nochmal vor Augen geführt habt, dass Ventile-Einstellen ein normaler Vorgang ist, der nicht viel Zeit beansprucht.
 
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