Warum ich mir definitiv keine Brixton kaufe

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Ich habe mich jetzt intensiv in das Forum eingearbeitet und bin etwas schockiert darüber, was für eine Krücke die 125er Brixton ist.

War ich bei meiner Besichtigung beim Händler schon etwas enttäuscht von dem seltsamen Scheinwerfer und dem Blinkerschalter, den man nicht per Knopfdruck zurückstellen sondern manuell auf Mittelstellung pfrimeln muss und so manche andere Kleinigkeiten, über die ich alle evtl. noch hinwegsehen hätte können, wenn die Maschine nicht so klein dimensioniert wäre. Gott sei Dank hat mich das vom Kauf abgehalten. Was ich jetzt im Forum über all die Defekte und Unzulänglichkeiten lesen muss, hätte mich in den Wahnsinn getrieben. Bzw. vermutlich nicht, weil ich bei den ersten Defekten auf Wandlung gepocht und die Maschine zurückgegeben hätte.

Die Brixton-Fahrer hier im Forum sind wohl leidensfähiger. Da sind mal 3 Wochen Werkstattaufenthalt kein Problem, ein Quietschen, Pfeifen und Knarzen wird mit „stört mich schon gar nicht mehr“ schön geredet oder aber toleriert, weil die Maschine ja vermeintlich billig ist, was die Sache schon trifft, aber nicht auf den Preis bezogen. € 2.600.- und mehr ist nicht preiswert sondern ganz schön teuer! Bei Mash kriege ich dasselbe Elend schon nicht billig für unter € 2.000.-. Wobei der Preis jetzt gar nicht das Entscheidende ist. Weil „Mein Mottorad fährt zwar nicht, aber dafür war es billig“ ist eine valentineske Milchmädchenargumentation.



Zu gratulieren ist Brixton für das wirklich gute Marketing. Einer Chinesin von der Stange das Image einer wertigen Engländerin zu verpassen und vorzugeben, stete Entwicklungsarbeit in einer eigenen Design- und Technikabteilung zu leisten macht schon was her. Und die Prospekte und die Homepage sind auch schön geraten. Tatsache ist aber wohl eher, dass man in China billig bereits existierende Produkte einkauft und mit dem passenden Markenaufkleber versieht. Die Design-Widersprüche die man bei der 125er und noch mehr bei der 250er findet, zeugen nicht von europäischen Wurzeln.



Wie dem auch sei, ich bin dem Forum ehrlich dankbar dafür, dass hier so offen über die Defizite gesprochen wird. Sonst hätte ich mir im Sommer womöglich noch eine 250er angetan!



Ich wünsche euch allen viel Glück und möglichst wenig Ärger mit euren Brixton und möglichst viel Spass und eine sichere Fahrt, wenn die Maschine gerade mal defektfrei ist!
 
Naja, solche Unsäglichkeiten wie den Scheinwerfer, die Blinker und die unpassenden Schriftzüge bei den 125ern. Bei der 250er der "Ofenrohr-Auspuff", der eher ein Tuning-Auspuff für moderne Roller ist, die Sitzbank im Ducati-Style, natürlich der Scheinwerfer und auch die Armaturen. Irgendwie ist eben alles nicht schlüssig Retro und wirkt sehr zusammengewürfelt. Wobei gerade die 250er in der Basis eine 250er Honda CB bzw. CL aus den 1980ern ist, allerdings im Gesamtbild verschlechtert. Da hätte man besser das Original einfach optisch kopiert (technisch sowieso), was aber wohl daran gescheitert ist, das im chinesischen Plastik-Anbauteilebaukasten die rechten Teile gefehlt haben.
Als gelungen eigenständiges Design und optische Referenz sehe ich die Mondial HP , auch wenn da Manches Geschmackssache ist. Aber neu, nicht kopiert und doch voller Retro-Spirit. Ist halt eine Italienerin, wenn auch in China zusammengeschraubt.
 
Da hast du vollkommen recht. Gut über Geschmack lässt sich streiten. Das so ziemlich alles was aus China kommt irgendwie die gleichen Gene hat, dass habe ich des Öffteren hier auch schon geschrieben. Und da braucht man auch nicht die Augen davor verschliessen.
 
Das Marketing von KSR ist sehr gut, die Produkte und Ersatzteilversorgung leider nicht ganz so. Aber das mit den angeblichen englischen Genen ist schon relativ früh aufgeflogen (wurde auch schon in diesem Forum gepostet).

Es soll ja auch noch eine 350er und 500er folgen.
 
Nur wer gibt mir die 1100,- € Differenz?
So schlimm deine Brixton?
 
Ein Tausender mehr, der sich lohnt. Besser gleich zum stressfreien Start investiert als mit Ärger nach und nach ausgegeben. Und wenn's soweit ist, ist der Wiederverkaufswert bei der Mondial allemal höher. Aber ich denke, du bist schon von der Brixton infiziert und bist eigentlich nur noch auf der Suche nach einer Kaufbestätigung. Aber eine echte Liebe hilft durch so manche dunkle Täler. Und Vernunft ist nicht alles.
 
Ja optisch definitiv eher mein Fall und den Tausender habe ich auch nicht wirklich gerade. Manchmal ist das schon ein „kleiner“ Unterschied.
Hoffen wir, dass ich kein Montagsfahrzeug erwische!
Danke aber für die gutgemeinten Ratschläge!
 
Man kann sich durchaus auch bewußt für so ein Fahrzeug entscheiden! Wenn man weiß worauf man sich einläßt wie in meinem Fall. Manch einer schraubt ja gern und kann mit gewissen Kleinigkeiten leben. Andere wollen halt nicht mal selbst das Wischwasser beim Auto auffüllen und lassen sowas machen. Es muss auch nicht zwangsläufig im Nachhinein teuer werden.
Als größtes Manko finde ich da noch die Reifen! Die sind fast nur als Original zu bekommen und schamlos überteuert:eek:
 
Dem kann man sich nicht verschliessen. Liebhaberei ist eben anders und irrational, im positiven Sinne.

Ich erinnere mich, vor ein paar Jahren gab's, ähnlich wie die Kit-Cars in den Sixties, Motorrad-Bausätze aus China. Hauptsächlich Chopper. Die Einzelteile und eine (leider chinesische) Bauanleitung wurden in der Holzkiste geliefert. Fertig sahen die recht toll aus. Konnte man bei einem deutschen Händler entweder fertig gebaut oder als Kit kaufen. Der Bausatz lag irgendwo bei € 800.-, fertig gebaut etwa 1.600.-. Ob die noch erhältlich sind weiß ich nicht, ich habe das wieder aus den Augen verloren. Aber das nur nebenher und gar nicht zum Thema passend.
 
Man kann sich durchaus auch bewußt für so ein Fahrzeug entscheiden! Wenn man weiß worauf man sich einläßt wie in meinem Fall. Manch einer schraubt ja gern und kann mit gewissen Kleinigkeiten leben. Andere wollen halt nicht mal selbst das Wischwasser beim Auto auffüllen und lassen sowas machen. Es muss auch nicht zwangsläufig im Nachhinein teuer werden.
Als größtes Manko finde ich da noch die Reifen! Die sind fast nur als Original zu bekommen und schamlos überteuert:eek:

Ich selber war der selben Meinung. Habe sie ja auch 8000km gefahren. Irgendwann wird es aber so lästig, da du nichtmal eine kleine Tour machen kannst ohne zu wissen es geht nichts Kapput. Am Ende meiner Brixton ,,Laufbahn,, war ich froh das sie weg ist. An der musst du ständig Schrauben und Geld investieren. Kurz danach bin ich eine Yamaha 125er gefahren und die war in jedem Punkt der Brixton überlegen!! Egal ob Fahreigenschaften oder die Zuverlässigkeit!! Empfehle dir keine zu kaufen!!! Reifen sind von der Qualität auch totaler Schrott, null Kurvenlage möglich damit. Solltest gleich neue Markenzeichen kaufen wenn du wirklich eine Brixton möchtest.
 
Aber die schlechte Erfahrung mit schlechten Reifen hab ich auch schon beim Peugeot Django gemacht - da waren die CST Reifen nach 800 Kilometer in den Profiltälern derart rissig, dass der Importeur mir 2 nagelneue Heidenau K80 SR Reifen inkl. Montage, die ich mir ausgesucht habe, spendiert hat.

Die Brixton BX125 war eine nette Erfahrung für 2250 Euro, das Bike bekommt Asyl bei mir, aber meine Tendenz geht in Richtung BMW G 310 GS. :rolleyes: Die Royal Enfields finde ich auch schön, aber je mehr Kubik, desto mehr Versicherung ist fällig.
 
Aber die schlechte Erfahrung mit schlechten Reifen hab ich auch schon beim Peugeot Django gemacht - da waren die CST Reifen nach 800 Kilometer in den Profiltälern derart rissig, dass der Importeur mir 2 nagelneue Heidenau K80 SR Reifen inkl. Montage, die ich mir ausgesucht habe, spendiert hat.

Die Brixton BX125 war eine nette Erfahrung für 2250 Euro, das Bike bekommt Asyl bei mir, aber meine Tendenz geht in Richtung BMW G 310 GS. :rolleyes: Die Royal Enfields finde ich auch schön, aber je mehr Kubik, desto mehr Versicherung ist fällig.

Naja ich habe eine 650ccm noch gehabt und bei der kostete die Versicherung 150€ und bei der Brixton 110€. Von dem her hat sich nicht viel getan finde ich.
 
In Österreich steigt die Versicherung mit dem Hubraum - Leistung des Motors ist dabei egal. In Deutschland ist dies anders.
 
Naja, Versicherung. Hängt eher an den PS als an den Kubik. Und unter 40 PS kostet allesamt fast nix. Je nach Rabattstufe. Ich zahle für eine 125er bei niedrigster Rabattstufe Teilkasko ohne SB € 70.- p.a., eine 250er kaum merklich mehr und ein125er Roller geht noch billiger. Und das alles nicht bei der unbedingt günstigsten Versicherung. Und mit Saisonkennzeichen kann man die Kosten, wenn man denn muss, nochmal senken. Ich habe gerade für eine halbe Stunde ekliges und nerviges Busfahren € 5.80 bezahlt. Da sollte man sich über Versicherung oder gar Steuer keine wirklichen Gedanken machen.
Wie's in Österreich läuft, weiß ich nicht, da mag alles anders sein. Aber sicher nicht weltbewegend.
 
In Österreich bezahlt man mit Hinterlegungsmöglichkeit (Aussetzung der Motorsteuer und Versicherungsgebühr) für 125cc ca. 100€, ein Bike mit 313cc kostet schon fast 200€, 600cc kosten schon über 300€, 1200c kommen auf über 500€.
 
Naja, das ist doch alles noch im erträglichen Maß. Und ich denke,in Österreich gibt's bei der Versicherung auch Rabattstufen.
Motorrad fahren ist halt auch ein Spass, der kostet. Aber es scheint ein Phänomen von Foren und Fahrern sog. "Billig-Marken" zu sein, dass es nur um's Geld geht. Das Bike muss billig sein, die Versicherung muss billig sein und die E-Teile sowieso. Und Inspektionen und Wartung fallen aus oder sind auf das Nötigste beschränkt. Naja, und solche Bikes werden dann auf dem Gebrauchtmarkt als "nur ein bisserl kaputt aber sonst super" angeboten. Es ist also nicht immer nur die Schuld der Hersteller, dass ihre "Billig-Bikes", die zumeist von Leuten gefahren werden, die sich eigentlich gar keine Maschine leisten können oder wollen, ein schlechtes Image haben.
Was auf das Brixton-Forum hier nur partiell zutrifft, da die Maschinen alle noch neu gekauft werden. Aber auch schon die ersten auf dem Gebrauchtmarkt zu haben sind, was jetzt wieder auch nicht für Brixton spricht.

Um nochmal zur Versicherung zu kommen. Nur Haftpflicht, also die billigste Variante, würde mich in Deutschland mit niedrigster Rabattstufe für eine 125er im Jahr etwa € 29.- für die 7-Monate-Saison ca. € 19.- kosten.
 
Ja, da würde sich ein Hauptwohnsitz in Deutschland lohnen und dann alle Fahrzeuge dort anmelden. ;)
Aber dafür kann man in Österreich 3 Fahrzeuge (3 PKWs oder 3 Motorräder) auf ein Kennzeichen anmelden und bezahlt nur für das stärkste Gefährt (beim Auto zählt hierbei die Leistung, beim Motorrad jenes mit dem größten Hubraum).

Die meisten Händler haben 2017 die Brixtons erst zu Saisonsende geliefert bekommen (ich hab meine im April bestellt und im August bekommen). Ich vermute, dass im Herbst nur wenige Brixtons verkauft wurden - hier im Forum hab ich vor längerer Zeit die österreichischen Zulassungszahlen gepostet.

Bikes, die der Brixton optisch ähnlich sind, sind eher rar. Dass sie relativ günstig sind, war für mich nicht kaufentscheidend.
 
Stimmt, das mit den Wechselkennzeichen in Österreich hatte ich ja total vergessen. Ein Ärgernis, dass es das in Deutschland nicht gibt. Und so relativiert sich alles.
Ich habe mich auch für die Brixton interessiert, weil ich auf Old-School-Bikes stehe. Vor allem auf Scrambler. Leider kommen die meisten Retro-Bikes aus China. Mit allen bekannten Schattenseiten. Und die 250er Mondial ist frühestens im Sommer verfügbar. Ich fahre zwar aktuell eine customizete 125er Scrambler aus Süd-Korea, mit der ich sehr zufrieden bin, hätte aber doch gerne noch ein bisschen was Größeres dazu. Darum habe ich mich mit der 250er Brixton beschäftigt. Was dann eher desaströs war und zu haben wäre sie ja auch noch nicht. Ich habe mich jetzt wieder auf echte Oldtimer verlegt und mich etwas auf die Honda CL 250 S fixiert. Leider auch ein eher seltener Exot, zumindest im akzeptablen Zustand. Falls also jemand von euch hier eine abzugeben hat...
 

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