Kupplung selber einstellen / warten

Wenn (!) ich das richtig sehe (und die Kupplung der 250er nicht komplett anders aufgebaut ist, als ich es von allen Mopeds kenne an denen ich in den letzten Jahrzehnten geschraubt habe) ...

... wird an der Einstellhülse unten am Motor nur das Spiel des Kupplungszugs grundeingestellt!
Auf gar keinen Fall darf sich dabei der Ausrückhebel bewegen (sonst habe ich zuwenig Spiel im Zug und die Kupplung läuft Gefahr durchzurutschen und zu verbrennen)!
Der Ausrückhebel wird nicht "vorgespannt"!

Wenn ich den Ausrückhebel "vorspannen" muss, damit die Kupplung richtig funktioniert, ist bei der Grundeinstellung der Kupplung was nicht richtig. Dafür muss dann der Motordeckel wieder runter und die Kupplung an der "Zentral-Einstellschraube" nachjustiert werden.
 
Wenn (!) ich das richtig sehe (und die Kupplung der 250er nicht komplett anders aufgebaut ist, als ich es von allen Mopeds kenne an denen ich in den letzten Jahrzehnten geschraubt habe) ...

... wird an der Einstellhülse unten am Motor nur das Spiel des Kupplungszugs grundeingestellt!
Auf gar keinen Fall darf sich dabei der Ausrückhebel bewegen (sonst habe ich zuwenig Spiel im Zug und die Kupplung läuft Gefahr durchzurutschen und zu verbrennen)!
Der Ausrückhebel wird nicht "vorgespannt"!

Wenn ich den Ausrückhebel "vorspannen" muss, damit die Kupplung richtig funktioniert, ist bei der Grundeinstellung der Kupplung was nicht richtig. Dafür muss dann der Motordeckel wieder runter und die Kupplung an der "Zentral-Einstellschraube" nachjustiert werden.

Nun ja, ich habe das Ganze, inklusive Öl raus und Deckel ab, insgesamt 3 mal gemacht (wird auch im Originaltext deutlich).
Zu Anfang dachte ich immer, das kann ja alles nicht sein und meinte es besser machen zu können als es im Handbuch beschrieben ist.
Jetzt ist meine Kupplung innen 100% so eingestellt, wie es im 4ten Bild im Originalbeitrag, beschrieben wird. Danach muss ich die Kupplung oben an den Schrauben etwas vorspannen. Tue ich das nicht, ist die Kupplung knochenhart und lässt sich im Stand nicht mehr schalten!

Aber, eigentlich ist das egal. Entweder ich schraube unten in der Kupplung die Schraube weiter rein (sozusagen die 1/4 Drehung weg lassen und weiter rein) dann drücke ich unten die Kupplungsscheiben sozusagen mit der Schraube auseinander oder, ich spanne oben vor und ziehe die Kupplungsscheiben über die Mechanik auseinander. In beiden Fällen liegen die Scheiben etwas weniger angepresst aneinander ... Jacke wie Hose.

Jedenfalls ist das jetzt bei mir seit 4300km so und nichts brennt. Bei normaler Fahrt rutscht die Kupplung ja auch nie durch (da müsste ich schon wie verrückt unten vorspannen) sondern dreht normal mit dem Motor mit (Es geht ja nur ums beschleunigen, also dann wenn ordentlich Drehmoment anliegt)

ABER:
Ich habe etwas mehr Motorleistung. Die Standardkupplung rutscht durch - immer, auch bei wenig Gas geben. Deswegen also "Heavy duty" Kupplungsscheiben von EDC + stärkere Federn. Vielleicht "klebt" diese Kombi zu sehr ?!? Andererseits musste ich wirklich mehrmals an die Kupplung um den besten Punkt zu finden - und der ist ok, aber nicht ideal. Ich verschenke mit meiner Kupplungseinstellung definitiv Drehmoment. Ich glaube einfach, das die 250er Kupplung für diesen Motor schon am Limit läuft. eigentlich bräuchte ich eine Kupplung mit mehr Scheiben um die Kraft komplett ans Rad zu bringen ...

Andererseits habe ich schon immer (wirklich immer) an meinen 5 Motorrädern in 15 Jahren an der Kupplung nachgespannt wenn sie mir zu hakelig war. Das ziemlich einzige das mir noch nie kaputt gegangen ist, ist eine Kupplung!

Hier noch die Beschreibung wie man das Kupplungsspiel einstellt:

Kuplung.jpg

Wenn ich das lese und bei mir schaue, habe ich auch immer noch den 1cm Spiel an der Kupplung ... und auch der TÜV hatte im September nichts zu "bemängeln" :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, ich habe das Ganze, inklusive Öl raus und Deckel ab, insgesamt 3 mal gemacht (wird auch im Originaltext deutlich).
Zu Anfang dachte ich immer, das kann ja alles nicht sein und meinte es besser machen zu können als es im Handbuch beschrieben ist.
Jetzt ist meine Kupplung innen 100% so eingestellt, wie es im 4ten Bild im Originalbeitrag, beschrieben wird. Danach muss ich die Kupplung oben an den Schrauben etwas vorspannen. Tue ich das nicht, ist die Kupplung knochenhart und lässt sich im Stand nicht mehr schalten!

Aber, eigentlich ist das egal. Entweder ich schraube unten in der Kupplung die Schraube weiter rein (sozusagen die 1/4 Drehung weg lassen und weiter rein) dann drücke ich unten die Kupplungsscheiben sozusagen mit der Schraube auseinander oder, ich spanne oben vor und ziehe die Kupplungsscheiben über die Mechanik auseinander. In beiden Fällen liegen die Scheiben etwas weniger angepresst aneinander ... Jacke wie Hose.

Jedenfalls ist das jetzt bei mir seit 4300km so und nichts brennt. Bei normaler Fahrt rutscht die Kupplung ja auch nie durch (da müsste ich schon wie verrückt unten vorspannen) sondern dreht normal mit dem Motor mit (Es geht ja nur ums beschleunigen, also dann wenn ordentlich Drehmoment anliegt)

ABER:
Ich habe etwas mehr Motorleistung. Die Standardkupplung rutscht durch - immer, auch bei wenig Gas geben. Deswegen also "Heavy duty" Kupplungsscheiben von EDC + stärkere Federn. Vielleicht "klebt" diese Kombi zu sehr ?!? Andererseits musste ich wirklich mehrmals an die Kupplung um den besten Punkt zu finden - und der ist ok, aber nicht ideal. Ich verschenke mit meiner Kupplungseinstellung definitiv Drehmoment. Ich glaube einfach, das die 250er Kupplung für diesen Motor schon am Limit läuft. eigentlich bräuchte ich eine Kupplung mit mehr Scheiben um die Kraft komplett ans Rad zu bringen ...

Andererseits habe ich schon immer (wirklich immer) an meinen 5 Motorrädern in 15 Jahren an der Kupplung nachgespannt wenn sie mir zu hakelig war. Das ziemlich einzige das mir noch nie kaputt gegangen ist, ist eine Kupplung!

Hier noch die Beschreibung wie man das Kupplungsspiel einstellt:

Anhang anzeigen 21169

Wenn ich das lese und bei mir schaue, habe ich auch immer noch den 1cm Spiel an der Kupplung ... und auch der TÜV hatte im September nichts zu "bemängeln" :)
Mach härtere Federn rein , das ist das einfachste .
Und meine Ku hat n.n. gerutscht , das mekt man doch sofort .
Das du durch ständigen Schlupf Leistung verlierst nehme ich dir nicht ab , dann wären die Reibscheiben längst verschlissen und das Spiel permanet kleiner geworden .
 
Mach härtere Federn rein , das ist das einfachste .

Zitat aus dem von dir zitierten Beitrag:

"... "Heavy duty" Kupplungsscheiben von EDC + stärkere Federn. ... "

Und meine Ku hat n.n. gerutscht , das mekt man doch sofort .

Um das "merken" geht es in dem Beitrag falls du ihn zwar zitierst, aber nicht gelesen haben solltest.

Das du durch ständigen Schlupf Leistung verlierst nehme ich dir nicht ab , dann wären die Reibscheiben längst verschlissen und das Spiel permanet kleiner geworden .

Woher kommt das "permamanet"?

Nochmal ein Zitat aus dem von dir zitiertem Beitrag:
"... Bei normaler Fahrt rutscht die Kupplung ja auch nie durch ... sondern dreht normal mit dem Motor mit (Es geht ja nur ums beschleunigen, also dann wenn ordentlich Drehmoment anliegt)"
Zitat Ende!


Entweder hast du eine SEHR selektive Wahrnehmung, in dem Fall, als gut gemeinter Rat, solltest du daran arbeiten, da dir doch einiges entgeht, oder du hast meinen Beitrag nicht gelesen.





Ansonsten, für alle die es auch lesen (wollen):
Ich musste am Ende tatsächlich in der ECU den Zündzeitpunkt etwas weniger aggressiv stellen (hier in anderen Beiträgen schon erwähnt), um damit etwas Drehmoment beim beschleunigen rauszunehmen und die Kupplung auf diese Art und Weise "einfangen". Die 250er Kupplung, selbst mit besseren Reibscheiben und verstärkten Federn, schafft die Modifikationen schlicht nicht mehr. Ich habe mich umgesehen, aber leider nichts gefunden um der Kupplung noch mehr interne Reibung zu verschaffen. Idealerweise hätte ich gerne gegen einen Kupplungskorb mit mehr Reibscheiben getauscht - gibt es aber nicht für die 250GN.
(Falls doch, nehme ich die Info gerne!!!)
 
Zuletzt bearbeitet:
DAS ist eine sehr schöne Idee! 👍

Habe gleich mal gesucht:

Die 400er hat/te 6/7* statt 5 Reibscheiben, 6 statt 4 Federn. Beides gibt problemlos zu kaufen.
Der Kupplungskorb wird schon teurer und scheint nicht zu passen. Man sieht meinem ersten Bild in diesem Thread, dass in der Mitte eine Erhöhung ist durch die eine Art "Andruckstab" läuft (keine Ahnung wie das Teil wirklich heißt) Der GN400 Korb ist an der Stelle flach und würde definitiv nicht passen.
Aber vielleicht passen ja die Reibscheiben (Durchmesser?) und eine mehr langt schon. Das ganze würde natürlich "dicker" werden aber im Brixton-Kupplungsdeckel ist Platz ... wer weiß.
Darüber muss ich jetzt mal nachdenken!

In einem alten GN400 Forum findet man den Hinweis auf mineralisches Öl umzusteigen. Das würde die interne Reibung erhöhen. Auf die Idee bin ich auch schon gekommen und fahre 5W50. Aber will ich wirklich auf mineralisch "downgraden"? (Man könnte ja mal einen Ölthread aufmachen 🤣 )


*Ich finde Kits mit 6 und 7 Scheiben. Vielleicht gab es da Modelunterschiede ... alles "Neuland" für mich.
Reib + Stahlscheiben sind rund 100€ + neue Dichtung, Öl und einiges an Arbeit ohne wirklich zu wissen ob das geht - hmhmhm

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
EDIT:
Schade, die 400er Reibscheiben haben einen Durchmesser von 146mm, die 250er von 138mm. Ohne passenden Korb geht da nichts ...
 
Wieviel Kilometer hat denn der erste Kupplungssatz gehalten?
Wieviel Mehrleistung hast du aus dem 250er Motörchen gezaubert das die Kupplung durchrutscht?
In der seligen GN 250 hatte der doch auch ein Paar Pferde mehr wenn ich mich Recht erinnere.
 
Wieviel Kilometer hat denn der erste Kupplungssatz gehalten?

Der war völlig i.O! Der wurde nur getauscht um die Kupplung etwas griffiger zu machen! Was sie auch wurde, nur nicht ausreichend ...

Wieviel Mehrleistung hast du aus dem 250er Motörchen gezaubert das die Kupplung durchrutscht?

Sie rutscht ja nicht mehr - allerdings musste ich, wie erwähnt, die Settings in der ECU etwas "verstümmeln".

PS +17%
Nm +26%
Mehr Details in den erwähnten Threads unten.
(Laut Prüfstand am Hinterrad vorher/nachher gemessen. Wenn die verstärkte Kupplung besser mitspielen würde, könnte man über ECU noch etwas mehr auf die Straße bringen)


Bei Interesse empfehle ich, sich durch diese beiden Threads zu arbeiten:
Modifikationen
300cm

Wenn man das von Anfang an ließt, erhält man auch einen Eindruck wie sich das ganze langsam entwickelt hat. Ich habe es nicht geprüft, aber einige Links nach China sind bestimmt tot. Corona und die "Supply Chain Krise" haben da einiges Unheil angerichtet.


Am besten waren eigentlich die Gesamtkosten (genaueres auch irgendwo in den Threads), da die GN250 Teile für sehr wenig Geld "vor Krise" zu haben waren. Kein Vergleich zu den offiziellen Angeboten für 125er Fraktion ...
Allerdings war es auch Arbeit!

In der seligen GN 250 hatte der doch auch ein Paar Pferde mehr wenn ich mich Recht erinnere.

GN 250
Baujahr​
1982 - 1999​
Hubraum​
246 ccm​
Zylinder​
1​
PS​
17​
KW​
13​


Bisschen runter scrollen
(Das mit dem Link klappt nicht. Auf "Technik" klicken und dann runter scrollen zur 250)
Und der Verbrauch der Vergaser GN250 war auch deutlich schlechter als mit modernem Einspritzer - und das bei gleicher Leistung.

Angeblich gab es in den USA 22PS Varianten, aber die messen auch gerne Motor- und nicht Radleistung. Das obige Bsp war die GN250 hier in D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Ausführliche Antwort und die Links.
Da werde ich mich definitiv mal durcharbeiten, Interesse ist geweckt👍.
Dann hatte ich das mit der GN 250 wirklich falsch in Erinnerung, ich hatte immer 19 PS im Sinn,
aber gut ist auch etliche Jahre her, da ist manches schon etwas verblasst.
Man merkt du hast dich echt gut in das Thema eingearbeitet.
 
Dann hatte ich das mit der GN 250 wirklich falsch in Erinnerung, ich hatte immer 19 PS im Sinn,
aber gut ist auch etliche Jahre her, da ist manches schon etwas verblasst.

Ich glaube da ist nichts verblasst Hier ein Bsp wie das passiert:
DIe Briston 250 ist mit 12.6kW angegeben. Jeder schreibt 18PS ... das sind aber nur 17.1. 18 klingt besser als 17 ... und "gelogen" ist das schließlich auch noch nicht wirklich!
Meine wurde damals mit 13.1kW (17.8PS) gemessen. Das hatte ich aber schon den Arrow dran, vielleicht hat der 0.5kW gebracht. Aber 0.5kW sind eigentlich Messtoleranz ...

Ich kann mir also schon vorstellen, das damals jeder von 19PS sprach - klingt doch viel schöner :cool:


PS:
Merke gerade: Wenn ich von 17.1 (Anstatt 17.8) PS ausgehe dann sind es sogar 22% Leistungszuwachs - und das ist fast 1/4! Klingt doch viel "besser"
 
Weil es hier gerade Thema war ... ich glaube ich habe auf denkbar einfache Weise gerade mein Problem mit der rutschenden Kupplung gelöst


Irgendein Vollhorst dachte sich, dass diese hübschen Aluhebel doch auch gut auf diese Maschine passen würden.

Gesagt, getan:


Falsch.jpg

Die Hebel schön so eingestellt, das man sie superbequem greifen kann ... "Sportkupplung" sozusagen.

Das Problem ist, dass das gerade zu dicht am Griff ist so dass man die Kupplung nicht komplett zieht.

Stelle ich sie ein bisschen weiter:

Richtig.jpg
(Von zweitdicht zu vorletztweit)

Schon habe ich den Zentimeter mehr Hebelweg den ich gebraucht habe! Nachdem ich die Kupplung umgebaut hatte, habe ich oben den Hebel gezogen und UNTEN auf den Kupplungshebel geschaut. Ich habe also das Problem immer wo anders vermutet ... Typischer Fall von "Betriebsblind".

Darauf gekommen bin ich wegen des anderen Hebelthreads hier irgendwo gerade. Ich dachte ich schreibe mal von meiner Schande, vielleicht hilft es jemand anderem! 😭

Ich werde das noch ein bisschen ausführlicher testen aber wenn es geht, kann ich doch noch etwas "Leistungsoptimieren" in der ECU.
(bis ich dann wirklich Probleme bekomme an der Kupplung ;) )
 
Ich glaube da ist nichts verblasst Hier ein Bsp wie das passiert:
DIe Briston 250 ist mit 12.6kW angegeben. Jeder schreibt 18PS ... das sind aber nur 17.1. 18 klingt besser als 17 ... und "gelogen" ist das schließlich auch noch nicht wirklich!
Meine wurde damals mit 13.1kW (17.8PS) gemessen. Das hatte ich aber schon den Arrow dran, vielleicht hat der 0.5kW gebracht. Aber 0.5kW sind eigentlich Messtoleranz ...

Ich kann mir also schon vorstellen, das damals jeder von 19PS sprach - klingt doch viel schöner :cool:


PS:
Merke gerade: Wenn ich von 17.1 (Anstatt 17.8) PS ausgehe dann sind es sogar 22% Leistungszuwachs - und das ist fast 1/4! Klingt doch viel "besser"
@BRIXWOLF ich hätte da mal eine Frage zu den PS Angaben bzw was man so prinzipiell aus einem motörchen rausholen kann...
Gerade schaue ich mich nach Mutt's um - vom Stil her sehr ähnlich Cromwell, soll aber besser verarbeitet sein.
Die 250er haben auch einen Motor der auf der GN 250 Maschine basiert. In deren Angaben ist immer von 21 PS die Rede.
Mit ist jetzt zwischen 17.1 oder 21 herzlich wurscht, das ist keine Kaufentscheidung.
Ich Frage mich nur: wie kriegt Mutt den (anscheinend) gleichen Motor auf 21 PS und Brixton mit Wohlwollen auf 18? Schummeln die, wird anders gemessen in UK oder greifen die tief in die Trickkiste?
Oder ist es geschicktes Marketing 😅.?
Ich find die 250 Cromwell echt schick, aber die Mutt GT auch und sie ist viel teurer...
Grüße
Tobi
 
Dies ist ein kleine Anleitung für diejenigen, die sich, so wie ich, das erste mal an eine Kupplungswartung ran wagen! Jetzt wo ich fertig bin, kann ich sagen: NUR MUT!
Die alten Hasen werden das wissen und viele der Fallstricke durch die ich musste schon kennen. Womöglich so gut kennen, das sie sie beim erklären, nicht mal erkennen und demnach weglassen weil selbstverständlich. Das ist mir passiert und ich will hiermit nur andere darauf vorbereiten. Wenn man es weiß, ist am Ende alles halb so schlimm!

Noch eine andere Sache vorneweg: Es handelt sich hier im eine Chinesisch-Japanische Konstruktion und nicht um eine deutsches Feinmechanik aus Glashütte(!), nicht mal um eine Touristenkuckucksuhr aus dem Schwarzwald! Nicht falsch verstehen, die Chinesisch-Japanische Konstruktion macht genau was sie soll(!), wenn man aber mit dem Anspruch an Perfektion ran geht wird man, sagen wir: "überrascht"!

Ich habe hier natürlich an einer 250er gearbeitet, ich gehe aber davon aus, dass das alles im Prinzip analog für die 125er Modelle gilt ...
Leider habe ich zu wenig Bilder gemacht, aber es wird schon irgendwie gehen.

Da meine Kupplung, insbesondere beim Gas geben vom 3ten in den 4ten Gang, durchrutschte, habe ich mich entschieden diese zu tauschen.
Um dies zu tun, muss man ich die entsprechenden Reibplatten, Federn und Kupplungsdeckeldichtung besorgen (China oder sonst wo), Öl ablassen und den Seitendeckel abbauen. Hier die erste kleine Hürde. Nachdem alles Öl raus ist und man den Deckel öffnet, wird noch einiges an Öl aus dem Gehäusedeckel rauslaufen. Unbedingt eine Wanne unter das Moped stellen! Es geht übrigens einfacher, wenn man die Fußraste abbaut. Es geht auch ohne, aber das sind nur zwei Schrauben die alles leichter machen.
Ab Werk ist die Dichtung auch noch "festgeklebt" und wird zerreißen. Danach sowohl den Deckel als auch das Motorgehäuse von allen Dichtungsresten befreien (Viel Spaß!).
Nachdem man nun viel Öl weggewischt hat und sich die Panik etwas gelegt hat, kann man einfach die 4 Schrauben aus dem Kupplungskorb rausschrauben, die Andruckfedern entfernen, den Andruckdeckel abnehmen sowie sämtliche Kupplungsscheiben raus nehmen. Mir fehlen hier Bildern aber wenn man davor sitzt ist es offensichtlich. Danach sieht das so aus:


Anhang anzeigen 16672

Beim herausnehmen auf die Reihenfolge der Reib- und Stahlscheiben, sowie auf die Lage der beiden Ringe ganz hinten achten. Einer der Ringe ist konkav geformt und muss genau so wieder eingebaut werden.

In der Mitte des Kupplungskorbes befindet sich eine hochinteressante Schrauben-Mutter-Gegenstück Konstruktion. Im Original ist das eigentlich eine M6x25 Schraube mit einem Kreuzschlitz obendrauf (ohne Kopf). Dummerweise ist die Position mit einer Mutter gegengekontert, die wahrscheinlich Maschinell mit einem Drehmoment dicht an "unendlich" angezogen wurde, und das auf eine Schraube deren Materialdichte bei Blei liegt!!! Was ich sagen will ist, dass es mir unmöglich war, diese Mutter zu lösen ohne den Kreuzschlitz komplett rund zu machen UND, da ich am Ende die Schraube mit einer Zange halten musste, auch noch das Gewinde zu zerstören!

Anhang anzeigen 16676


Glücklicherweise konnte ich im Baumarkt für 0.13€ ein M6x30 Schraube mit kleinem Linsenkopf kaufen. Das die Schraube länger ist, ist nur von Vorteil beim Einstellen und selbst eine M6x35 würde noch passen, da der Deckel tief genug ist.

Anhang anzeigen 16677


Jetzt die neuen Reib und (alten/neuen) Stahlscheiben einsetzen, Andruckdeckel drauf und neue Schrauben- Mutter-Gegenstück Kombi wieder rein und justieren.

Wenn man weiß wie, ist diese Justage eigentlich ganz einfach. Im Servicehandbuch von Brixton steht dazu:










Nichts. im Handbuch der TU250 steht:


Anhang anzeigen 16673


Hier kommt jetzt meine Bemerkung zu präzisen Glashütte Mechanik ins Spiel. Diese innere Schraube geht auf eine Achse. Wenn die Schraube diese berührt, fühle ich "resistance". Dummerweise fehlen dann noch gute 5mm bis sich beim betätigen der Kupplung die Druckplatte heben würde. Da die Kupplung bei richtiger Justage sich im ganzen nur 5mm bewegt, funktioniert das so natürlich nicht. Das ist besonders dumm, wenn man, wie ich, den Kupplungsdeckel mit neuer Dichtung schon geschlossen und neues Öl eingefüllt hat. Man kann dann an der Kupplung ziehen und einstellen wie man will, es passiert nichts! (Und ihr könnt mir glauben, man kann da einige Stunden mit Fehlersuche verbringen ehe man sich dazu durchringt, alles wieder zu öffnen ...)

Also Öl ablassen, Kupplungsdeckel ab, mit Ölsinnflut kämpfen und neu justieren.
Dazu die Mutter komplett an den Schraubenkopf ran schrauben und dann die Schraube reinschrauben bis des Stück in das man schraubt sich langsam rausdrückt. Falls sich das (Mist)stück mitdreht, einfach festklemmen (Schraubenzieher) und weiter schrauben, bis man deutlich "Anschlag" spürt, dann 1/4 zurückdrehen, Mutter kontern und fertig ist.

JETZT, Dichtung und Deckel drauf und alles zu schrauben. (Angegeben ist alles, Federn, Mutter, Deckel, mit 10-12Nm. Das ist sehr wenig, ich habe aus dem Bauch mal fester gezogen!) Öl drauf und dann:

Jetzt muss der Kupplungszug eingestellt werden. Hierzu gibt es unendlich viele Anleitungen im Netz. Die kann man gerne bemühen, allerdings erklärt davon keine (die ich gefunden habe) was wirklich passiert.

Man sagt immer so, dass die Kupplung, wird sie gezogen, (die neuen Scheiben) trennen muss. Hier keinesfalls, vor dem verschließen des Deckels, dies zu wörtlich nehmen. Ich dachte mir, ich ziehe mal die Kupplung und drehe am Hinterrad. Wenn ich das drehen kann ist die Sache in Ordnung. Wenn man das so macht, ist die Kupplung viel zu locker und alle Gänge drehen durch, einstellen am Kupplungszug unmöglich!!! (Dann, Öl ablassen, Kupplungsdeckel abnehmen - hatte ich schon erwähnt, will ja nicht, dass das noch jemand das ein 3tes mal machen muss .... 🤮🤮🤮 )

Am besten man verlässt sich auf das Handbuch und folgt dem Buchstabe für Buchstabe!

Hier mal meine Anleitung zum einstellen, wenn man, wie oben beschrieben, die innere Kupplung eingestellt hat:



Anhang anzeigen 16680

An den zwei Muttern, kann man den Hebel rechts gegen oder im Uhrzeigersinn "spannen":



Anhang anzeigen 16678

Stellt man diesen Hebel zu sehr im Uhrzeigersinn ein, wird die Kupplung knochenhart zu schalten (aber sehr bestimmt, keine Frage mehr ob man den Gang jetzt drin hat oder nicht!). Übertreibt man es, kann man z.B. im Stand nicht mehr aus dem ersten in den Leerlauf schalten (Schlecht an einer langen Ampelschaltung ...) . Dann hilft auch kein Trick wie "Motor hoch drehen" oder das Bike etwas vor oder hinter schieben - nichts geht, aus die Maus.
Dreht man ihn zu sehr gegen den Uhrzeigersinn, werden alle Gänge durchrutschen. (Das ist auch ein Tipp für diejenigen die Probleme haben in den Leerlauf zu schalten. Vielleicht nur mal die Kupplung nachstellen ...)
Man muss das Optimum finden. Will man nur eine vorhandene Kupplung nachstellen, ist das einfach, da man sich schon dicht am richtigen Punkt befindet. Nach Tausch aller Komponenten, fängt man bei Null an und muss suchen. Ist nicht schwer, braucht aber vielleicht die ein oder andere Probefahrt.
Auch habe ich das Gefühl, dass neue Reibscheiben ein paar Kilometer gefahren werden wollen, und sich dann erst "setzen", sprich besser werden. Ich hatte 2 mal den Fall, das ich losgefahren bin und alles war gut, und nach ein paar Kilometern musste ich nachstellen (passende Schlüssel mit nehmen). Das kann aber auch daran liegen, dass ich die Reibscheiben erst direkt vor dem Einbau geölt habe, vielleicht sollte man die mal ein paar Stunden in Öl legen ehe man sie verbaut.


Noch ein Tipp:

Auf ungefähr 8 Uhr des Kupplungskorbes, findet man die Mechanik für den Schalthebel.


Anhang anzeigen 16693

Diese Achse ist lose und kann beim basteln raus wandern. Unbedingt prüfen. Sollte sie raus sein, kein Problem, einfach zurück schieben. Es wird nur dumm, wenn man den Deckel zu macht und Öl einfüllt und dann nicht schalten kann! Wenn das so sein sollte, Öl ablassen, Deckel ab usw, usf ... ihr kennt das jetzt ja!


Das soll es erstmal gewesen sein. Ich habe diesen Titel gewählt, damit andere vielleicht in ein paar Jahren diesen Thread in der SUFU auch finden - sofern sich jemand bemüht und auch mal sucht und nicht erst fragt ;)
Da haste Dir mit dem tollen Report echt Arbeit gemacht! Vielen Dank!!!!
 

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