Glanville 250 X - ein fortlaufender Erfahrungsbericht...

Bulleteer

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Hallo,

ich werde hier in diesem Thread mal regelmäßig über meine Erfahrungen mit der Brixton Glanville 250 X berichten.
Das ganze aus der Sicht eines Zweitmotorradbesitzers - völlig subjektiv, schonungslos ehrlich und hier und da mit einem Augenzwinkern.

Bin mal gespannt, was sich hier im digitalen Logbuch alles ansammeln wird.

Die ersten Tage fasse ich gleich mal kurz zusammen, da mir die Idee erst gestern Abend gekommen ist.
Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant - wenn nicht, ignoriert es einfach ;-)

Gruß aus dem Harz
Oliver

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25.09.2020 - Die Abholung

Pünktlich um 15:00 Uhr stehe ich, wie vereinbart, beim Händler meines Vertrauens in Weißenborn-Lüderode auf der Matte.
Die Glanville erwartet mich bereits im Eingang. Nach ein wenig Smalltalk und Fachsimpeln bekomme ich spontan noch eine kurze Probefahrt auf der Felsberg 125 XC spendiert - für den Junior, der gerade Führerschein macht, suchen wir ja schließlich auch noch ein Bike.

Gute 30 Minuten später habe ich meine Frau im Auto wieder nach Hause geschickt, sitze im Sattel meines neuen Boliden und drehe den Zündschlüssel. Der Kilometerstand zeigt 6km. Als erstes geht es zur Tankstelle in 20 Kilometern Entfernung. Es wurden zwar beim Händler direkt 5 Liter aufgefüllt, ich möchte meine Erfahrungen aber mit der App "Spitmonitor" dokumentieren und mit vollem Tank starten. Gegönnt habe ich ihr SuperPlus (bringt meiner Meinung nach rein gar nichts, gönne ich meinen Motorrädern aber schon immer - hat also wohl mehr mit Aberglauben zu tun, als mit Wissenschaft).

Wieder zu Hause erledige ich kurz noch etwas im Homeoffice und sammle die dicken Winterhandschuhe ein. In völliger geistiger Umnachtung hielt ich es für eine gute Idee die dünneren zur Abholung mitzunehmen.

Dann fahre ich meine erste Feierabendrunde. Direkt bei uns vor der Haustür beginnen die schönsten Strecken und ich kreuze ziel- und planlos durch den Harz. Immer wieder bergauf und bergab durch unzählige Kurven.

Es passiert genau das, was ich eigentlich unterdrücken wollte. Ich ziehe gedanklich Vergleiche mit meinem Hauptmotorrad, der Harley-Davidson Sport Glide und ihrem Milwaukee8 V2 Motor mit 1.746ccm. Auf einmal fühle ich mich wieder wie 16, als ich im Sattel der Honda MTX 80 R meine Motorradkarriere begonnen habe. Das Motorrad wiegt nicht einmal die hälfte der Harley und es fühlt sich ein wenig an, wie auf einem 250 ccm Damenfahrrad. Ups, was war das denn in der Spitzkehre. Auf trockener Straße klappt plötzlich das Vorderrad nach einem kleinen Rutscher ein. Zack - ich bin wieder wach. Passiert auch routinierten Motorradfahrern immer mal wieder. Kleine Notiz an mich selbst: erstmal an die China-Stollen herantasten. Vor einigen Jahren hatte ich eine Yamaha XT 600 Typ 2kf mit kernigen Conti TKC 80 Reifen drauf. Die hat sich genau so verhalten. Aber zur Ehrenrettung sei gesagt, mit jedem Kilometer wurden die Reifen besser und wir haben uns am Ende der Tour dann doch arrangiert. Musste wohl etwas länger angefahren werden, als bei neuen Reifen üblich.

Während ich meine Glanville und die Gedanken so fliegen lasse, kommt mir eine junge Frau in einem weißen Polo etwas zu schnell und etwas zu weit auf meiner Fahrspur entgegen. Interessant, auf der Harley denke ich in solchen Momenten: "hoffentlich überlebt die Fahrerin den Frontalaufprall". Auf der Brixton sehe ich unweigerlich mein nahes Ende. Aber gut. Es ging sich aus, tut es immer.

Mit einem Tachostand von 230 km stehe ich schließlich wieder vor der Garage.

Erstes FAHRzit: Macht unglaublich Spaß und ich genieße den Kontrast zur Harley total.


26.09.2020 - erstmal alles kontrollieren

In freudiger Erwartung des neuen Motorrades habe ich im Internet und bei Louis bereits gnadenlos zugeschlagen. Im Pappkarton vor mir liegen ein Tankpad im Black-and-Grey-Unionjack-Design, eine RamMount Kugel mit Lenkerklemme (für das Navi), ein Ladekabel mit Adapterstecker für mein Batterieladegerät, sowie eine Ledertasche von Custom Z Spain inkl. Rollenseparator. Zusätzlich liegt mein Werkzeug und unzählige Kabelbinder neben mir.

Ich beginne damit die Sitzbank abzuschrauben und stelle unmittelbar fest, dass mein Profiwerkzeug mit den extrem unfesten Schrauben der Brixton zu schaffen hat. Also schön vorsichtig, damit ich nichts vergnaddel. Unter der Sitzbank finde ich so etwas ähnliches wie Bordwerkzeug. Nach einer kritischen Sichtprüfung wandert es direkt in den Hausmüll. Ich baue meine bestellten Teile an, sichere hier und dort einige Kabel mit Kabelbindern. Verlegt sind sie ansonsten prima. Danach rücke ich mit meiner Schraubensicherung (Mittelfest) und diversen Schlüsseln den zugänglichen Schrauben auf die Pelle. Alle sitzen bombenfest und auf einigen neuralgischen Punkten hatte bereits jemand Schraubensicherung aufgebracht - ich tippe mal auf meinen Händler. Dazu werden die elektrischen Steckverbindungen mit WL40 behandelt und alle freiliegenden Metallteile (besonders der Auspuff), sowie der lackierte Motorblock mit Balistol Werkstattöl eingerieben. Für den Rahmen gibt es Sprühwachs und die Lackteile werden mit einem Show & Shine-Spray konserviert. Nach 1,5 Stunden habe ich alles erledigt, was ich mir vorgenommen habe und gehe noch einmal auf eine 120 Kilometer Harzrunde.

FAHRzit: vorsichtig beim Werkeln mit den weichen Schrauben. Nacharbeiten war (zumindest bei meinem Moped) gar nicht nötig, hat aber trotzdem Spaß gemacht.



29.09.2020 - erster Tankstop

Nach einer kleinen Feierabendrunde hat die Tankanzeige bei 310 gefahrenen Kilometern seit dem ersten Volltanken angefangen zu blinken - die ganze Anzeige, nicht nur der letzte Strich.

Noch in der Einfahrphase mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 90 km/h in sehr bergigem Geläuf, mit 1,80m und knapp 100kg Fahrer, ergab das einen Durchschnittsverbrauch von 3,03 Litern/100km und eine rechnerische Reichweite von gut 450km pro Tankfüllung. Damit bin ich sehr zufrieden.

Macht ganz sichere 100km (bis 150km) Reserve wenn es anfängt zu blinken.
Das kann selbst ich mir gut merken.
Klar könnte ich mich jetzt auch einfach über die ungenaue Tankanzeige "auskotzen" - tue ich aber nicht.

Aktueller Kilometerstand 335km und es ist noch gar nichts abgefallen und liegengeblieben ich ich auch nicht.
Ich kann es selbst kaum glauben, haben mir doch (fast) alle Kumpels vorher die Apokalypse prophezeit...

FHARzit: Sparsames kleines Alltagsmoped mit hohem Spaßfaktor.
 

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02.10.2020 - ein kleiner Ausflug zum Händler

Nein, keine Sorge. Mit dem Moped ist alles OK.

Aber seit der Abholung der Glanville hatte das Wort "Schulterblick" für mich eine völlig neue Bedeutung bekommen. Die Spiegel sind zwar ausreichend groß, aber ich habe ein Kreuz wie ein Bär (vielleicht nicht ganz so breit, aber so haarig) und somit waren die Ausleger einfach viel zu kurz. Vom rückwärtigen Verkehr konnte ich also allenfalls nur etwas erahnen, dafür aber das Schulterdesign meiner Motorrad Jacke eingehend studieren. Mein Händler hat mir ein paar Adapter besorgt, die die Spiegel etwas weiter nach oben und außen bringen. Was soll ich sagen... Eine Offenbarung.

FAHRzit: manchmal ist es auch spannend, was hinter einem passiert.
 

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03.10.2020 - Feiertagstour

Heute 160 Kilometer eingesammelt. Absolut keine Auffälligkeiten. Alles funktioniert, wie es soll.

Aber: der Verkehr heute war unerträglich. Bumsvoll im Harz. Touristen im Auto, im Wohnmobil, auf dem Motorrad, zu Fuß. Da hätte ich auch mit einer Mofa flüssig im Verkehr mitschwimmen können.

Am Ende der Tour vollgetankt. Durchschnittsverbrauch mit der Tankfüllung 2,92 Liter / 100km. Weniger verbraucht als bei der letzten Betankung, obwohl ich (bis auf heute) etwas flotter unterwegs war. Aktueller Kilometerstand: 680.

FAHRzit: An Feiertagen den Harz meiden.
 

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09.10.2020 ‐ Südharz, wieder mal Regen. Die Frisur sitzt.

Es ist zum Haareraufen. Bin ich nicht im Büro, sitze ich seit Tagen zu Hause traurig am Fenster und starre in den Regen. Meiner Frau geht es ähnlich, waren doch noch einige Motorradausflüge gemeinsam angedacht (aber ich gebe zu, sie erträgt es würdevoller als ich). Die Harley, die Brixton und die Honda sind inzwischen genau so genervt wie wir. Wo ist er nur, der " goldene Oktober"? So kommen natürlich keine neuen Logbuch Einträge zusammen.

Aus lauter Verzweiflung haben wir gerade noch eine zweite Brixton käuflich erworben. Für den Junior gibt's eine Brixton Cromwell 125 in edlem Blau. Sieht super aus und ABS ist auch an Bord. Wir freuen uns wie Bolle. Jetzt noch einen Anmeldetermin im Dezember auf der Zulassungsstelle vereinbaren und dann auf den 16. Geburtstag und die bestandene Prüfung warten. Eine völlig neue Option für Familienausflüge...

FAHRzit: Jetzt sitzen drei traurig am Fenster und starren in den Regen.
 
Aus lauter Verzweiflung haben wir gerade noch eine zweite Brixton käuflich erworben.
Wenn ich aus Verzweiflung Mopeds kaufen würde wäre bei dem Wetter mein Konto leer aber die Garage voller Schmuckstücke... 😇 :cool:
Aber im Ernst, das Regenwetter ist zwar für die Natur dringend nötig aber für uns Biker halt eine Qual.
 
...es gibt kein "schlechtes" Wetter...
Lange bevor ich den Autoführerschein hatte, hatte ich den uneingeschränkten Motorradschein gemacht und ich bin ganzjährig bei jedem Wetter, ob Eis, Schnee, Regen oder 40 Grad, mit viel Spaß und Leidenschaft gefahren... da könnte ich Storys von Eisfahrten erzählen... daher kann ich dir also aus Erfahrung sagen: Es gibt Wetter aber es gibt auch in die Jahre gekommene Bequemlichkeit. 🤪
 
Ich muss interessanter Weise sagen, wenn ich Mehrtagestouren fahre, stört mich der Regen gar nicht. Wenn ich da an die ein oder andere Tauchfahrt in Norwegen denke, oder an den Odenwald dieses Jahr... Aber ohne Not bei Scheißwetter zu einer kleinen Ausfahrt aufbrechen? Nein, dass muss ich nicht mehr haben 😂
 
ditto, wenns passiert, dann eben regenkombi an und weiter. Aber wenn ich nichtmals zu fuß rausgehen wollte, dann bleibt die Mopete erst recht stehen. Das aber sogar mehr wegen des lästigen Putzens nachher....
 
Als ich mit meiner Glanville zur ersten Inspektion, von Bad Wildbad bis nach Stuttgart fahren musste, war für diesen Tag Regen angesagt. Also besorgte ich mir noch am Tag zuvor einen wasserfesten Zweiteiler zum drüberziehen.

Tatsächlich gab es während der Fahrt so ziemlich alle Arten von Regen. Sprühregen, Nieselregen, Regengüsse und auf der Autobahn nebelte mich die aufgepeitschte Gischt dann völlig ein. Die 70 Km durchs Wasser war für mich und die Brixton aber trotzdem ein schönes, erstes Abenteuer. Ich glaube fast der Brixi hatte es so viel Spaß gemacht wie mir. Beim Händler angekommen, triefte mir das Wasser von den Handschuhen und aus den zu spät imprägnierten Schuhen. Ansonsten war ich trocken. Während der Inspektion hatte ich mir ausgiebig die Bikes im Showroom angesehen und einige probegesessen. Sehr angetan war ich von einer V7 Guzzi, fast schon Liebe auf den ersten Blick und ergonomisch wie für mich gemacht. Mal sehen, brauche ja neben meiner 250er wieder ein "Erstmotorrad" ...aber es gibt noch ein paar Andere die ich im Auge habe.

Als die Inspektion fertig war, hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne kam zum Vorschein. Ich beglückwünschte noch einen Brixtonkäufer aus Esslingen der gerade freudig seine 125er abholte und fuhr, der Sonne entgegen, von dannen...
 
23.10.2020 - Familienzuwachs

Nachdem an Fahren in der letzten Zeit kaum zu denken war (Urlaubstour mit dem Wohnmobil, ansonsten nur Regen oder zu viel Arbeit), haben wir heute einen kleinen Ausflug zu unserem Brixton Händler A&Z Gödecke in Weißenborn-Lüderode gemacht und die Cromwell 125 vom Junior in schickem Royal Blue endlich abgeholt. Wie immer ein sehr angenehmer Termin und es hat alles perfekt geklappt. Da die Sonne heute mal wieder tropfenweise vom Himmel geschienen hat und die 125er erst zum Jahresende angemeldet werden soll, haben wir das gute Stück nicht auf eigener Achse überführt, sondern mit unserem Trailer abgeholt. Zuhause erst einmal schnell drüberwischen, damit alles wieder schick ist und die diversen Warnaufkleber auf dem Tank, dem Kettenschutz und der Ritzelabdeckung entfernt. Morgen folgt die gleiche Prozedur wie schon bei der Glanville: Kontrolle der Kabel, Behandlung mit Wachs, Kontaktspray, Werkstattöl und Sicherung diverser Schrauben. Ein wirklich schönes, erwachsenes Motorrad mit einem tollen Klang (... für eine 125er).

Fur den Papa ist sogar auch noch was abgefallen. Es gab die Brixton Halbschale in schickem Grau (ist ja nicht so, dass ich nicht schon einige Halbschalenhelme hätte). Sehr schönes Ding. Gute Materialien und sehr gediegene Verarbeitung. Wenn der Wetterbericht recht hat, werde ich das gute Stück am Sonntag zusammen mit der Glanville ausführen. Quasi ein flotter Dreier...

FAHRzit: Schön, wenn sich auch die nächste Generation für das Motorradfahren begeistert.
 

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25.10.2020 - Test Brixton Halbschalenhelm

Kalt, bewölkt, egal...
Der neue Helm wollte einfach probegefahren werden - also: auf in den Harz. Eingesammelt habe ich heute 180 Kilometer. Es ist trocken geblieben, aber der Fahrtwind hat trotz der dicken Winterhandschuhe in die Finger gebissen. Dafür waren die Straßen weitestgehend abgetrocknet, nur auf den Waldstücken war Vorsicht geboten. Man könnte von geschlossener Blätterdecke sprechen. Wahnsinn, wie schnell der Herbst jetzt doch Einzug gehalten hat und die Bäume lichtet. Interessente Entdeckung am Rande: Die Tankanzeige scheint "genauer" zu werden. Es sind seit dem letzten Tasnkstop jetzt gute 200 Kilometer vergangen, die Tankuhr zeigt noch immer über halb voll an. Das werde ich mal weiter beobachten.

Aber jetzt zum Helm. Brixton verkauft stylische Halbschalenhelme in den Farben schwarz oder grau. Ich habe mich für das graue Modell entschieden. Das Design ist klassisch gehalten, das Brixton Logo und der Schriftzug "Any Direction..." zieren die Seiten. Am Helm befinden sich 3 Druckknöpfe oben und 2 an der Seite. Ein Universalvisier könnte man also befestigen. Zusätzlich liegt ein kleines Schirmchen bei. Habe ich kurz montiert und gleich wieder abgerissen. Mit dem Ding sehe ich unmittelbar aus wie ein Bandmitglied der Village People. Man fühlt sich sofort genötigt YMCA zu tanzen (Fuck, das Lied bekomme ich doch jetzt den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf). Der Helm passte auf Anhieb, ich habe die gleiche Größe gewählt wie auch bei meinen anderen Halbschalenhelmen. Dafür, dass er eine ECE Norm hat, trägt er gar nicht mal so schlimm auf. Zwar nicht so elegant wie meine klassische, handgerfertigte DAVIDA Halbschale aus England, aber dafür eben genormt. Die Helmschale ist aus Fiberglas, das Gewicht geht absolut in Ordnung. Positiv überrascht bin ich von der Passform und dem sehr komfortablen Innenfutter. Das schmeichelt dem Schädel. Die vorderen Ansätze des Futters sind zusätzlich in Leder gearbeitet, da gehen die toten Fliegen besser ab und es sieht klasse aus. Hinten am Helm ist noch eine Lasche mit Druckknopf, um ein Brillenband zu befestigen. Ich habe den Helm heute mit meiner 100% Motorradbrille gefahren, die perfekt dazu passt und auch für mich als Brillenträger keine Probleme darstellt. Brille und Helmfront schließen gut ab. Was mich des weiteren überrascht hat, ist der Fahrkomfort. Der Helm ist (für eine Halbschale) doch sehr leise, solange man unter 90 km/h bleibt. Danach nehmen die Windgeräusche zwar deutlich zu, es wird aber nie unangenehm. Kurzum: für den Preis von knapp 130 Euro gibt es von mir eine Kaufempfehlung.

Natürlich habe ich auch wieder ein paar Bilder geschossen, die ich euch nicht voranthalten möchte. Heute ging es durch den Westharz. Über Zorge (kurzer Stop bei der Whiskey Destillerie) ging es durch das Zorger Tal auf Umwegen zur Stabkirche in Hahnenklee, weiter nach Goslar und Clausthal-Zellerfeld, danach über Osterode und am Sösestausee wieder zurück. Die obligatorische Off-Road-Einlage durfte natürlich auch nicht fehlen.

FAHRzit: Das was Brixton noch an Lifestyle um die Mopeds drum herum verkauft taugt wirklich etwas. Das gilt zumindest für die Helme, die T-Shirts und den Pullover. Alles gut gearbeitet und von ausgesprochen hochwertiger Qualität.
 

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07.11.2020 - Die 1.000 Kilometer sind geknackt.

Heute endlich mal wieder Wetter. Nachdem wir heute Morgen die Uhren an den Lenkern der Glanville und der Cromwell angebracht haben (nochmal Dank an "2fast4you" für den Tipp und die Bezugsquelle) habe ich mich für eine Runde durch das Eichsfeld entschieden.

Der Himmel war strahlend blau und ich muss schon sagen, das hat ein wenig über die doch recht frischen Temperaturen hinweg getäuscht. Der ein oder andere Talkessel war noch mit dickem Nebel gefüllt und auf den Waldstücken ist die Temperatur auch mal bis auf 3 Grad gefallen. Dank meinem Bart habe ich das jedoch auch mit der Halbschale auf dem Kopf wie ein Mann ertragen.

Da ich kurz vor der 1.000 km Schallmauer war, habe ich die Geschwindigkeiten und damit auch die Drehzahl weiter gesteigert. Die Glanville läuft für ihre 18 PS wirklich prima. Bis auf 100 km/h geht es recht flott, danach wird es aber erwartungsgemäß zäh. Dafür muss man ihr zu Gute halten, dass die 100 aber auch noch an Steigungen ordentlich erreicht und gehalten wird. Erst wenn aus der Steigung "steil" wird, muss mal kurz einen Gang runtergesteppt werden. Dann erklimmt sie aber auch tapfer jeden Berg mit mindestens 85 km/h. Vermutlich geht auch noch etwas mehr, aber ich drehe sie zurzeit noch nicht aus. aufrecht sitzend hatte ich sie heute kurz in der Ebene mit etwas über dreiviertel Gas bei Tacho 117 km/h. Damit bin ich schon mal ganz zu frieden. Ich würde jedoch lügen, wenn ich behaupten würde, ich möchte nicht mal probieren wo wirklich Schluss ist und auch die Gänge zum Beschleunigen mal richtig ausdrehen (... na was das bei der Brixton halt bedeutet. Jedesmal, wenn ich von der Harley umsteige habe ich das Gefühl, sie nimmt eher Fahrt auf als wirklich zu Beschleunigen).

Der aktuelle Tachostand beträgt jetzt 1.081 km. Am Montag wird gleich ein Termin für die erste Inspektion klar gemacht. Der letzte Tankstopp hat jedoch gezeigt, dass die etwas "sportlichere" Fahrweise den Verbrauch nach oben katapultiert hat. Die 250er hat sich verschwenderische 3,21 Liter / 100 km gegönnt.

FAHRzit: Das waren die längsten 1.000 km meines Lebens. Ob es jetzt am fehlenden Wetter oder zu viel Arbeit gelegen hat, dass es so lange gedauert hat, vermag ich nicht zu sagen.
 

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14.11.2020 - Erste Inspektion

Am letzten Mittwoch habe ich meine 250er bei A&Z Gödecke in Weißenborn-Lüderode zur ersten Inspektion abgegeben. Nachdem meine "letzte Ausfahrt vor dem Service" doch etwas üppiger ausgefallen war als geplant, standen etwas über 1.100 km auf der Uhr. Da Seitens KSR einige Servicepunkte mehr auf der Agende abzuarbeiten sind (unter Anderem Ventile einstellen, wozu der Motor komplett abgekühlt sein muss) machte es keinen Sinn zu warten. Was habe ich noch angesprochen? Nur ein leichtes schnarrendes Geräusch aus Richtung Lenkkopf / Lenker / Lampenmaske. Sonst gab es aus meiner Sicht absolut nichts zu beanstanden. Wir haben die Abholung für Samstag vereinbart und ich bin zu meiner Frau ins Auto gestiegen - die Glanville verschwand im Rückspiegel. Ich fieberte also die letzten Tage auf die Abholung hin, mit der Frage im Kopf: wird alles ok sein. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mich immer die Frage umtreibt, wann an der Brixton irgend eine Störung auftritt? Muss wohl an meiner Erwartungshaltung aufgrund des Kaufpreises liegen... (VORSICHT: heikles Thema).

Das Wetter am heutigen Samstag war irgendwie - sagen wir mal: trocken. Zumindest von oben. Unten auf dem Asphalt sah die Geschichte leider anders aus. Als wir um 11:00 Uhr bei meinem Händler vor die Tür fuhren, stand mein Bolide bereits abholbereit vor der Werkstatt. Neues Öl, Ventile eingestellt, komplette Durchsicht, Kettenspannung etwas angepasst - ansonsten war nichts, aber auch gar nichts auffällig. Das Schnarrgeräusch kam von der Lampenmaske und wurde mit etwas zusätzlicher Polsterung behoben. Beim Bezahlen habe ich mich fast ein wenig geschämt. Unfassbar, wie irrsinnig günstig eine Inspektion an der Brixton ist. Die erste Durchsicht bei der Harley hat bei kürzerer Serviceliste ein Vielfaches gekostet.

Also, auf nach Hause. Nachdem der Motor wie immer sachte warm gefahren war, habe ich natürlich erstmal testen müssen, was denn jetzt wirklich mit der mörderischen Leistung von 18 PS aus verschwenderischen 250 ccm Hubraum geht. Erstmal vorweg - es schnarrt nicht mehr von vorne. Dreht man den Motor hoch, merkt man schnell, dass er sich in den höheren Drehzahlbereichen nicht wirklich wohl fühlt. Bei 8.000 U/min kann man aller spätestens schalten, weil außer der Lautstärke und den Vibrationen nichts mehr zunimmt. Schon gar nicht die Beschleunigung. Der perfekte Schaltpunkt liegt für mich zwischen 6.000 und 7.000. In der Ebene komme ich mit der Brixton auf am Tacho angezeigte 119 km/h (Fahrer in vollem Ornat ca. 115 kg, 1,80 m Körperlänge). Was wirklich klasse ist, auch bergauf sind die 100 km/h kein Problem, Zwar nicht mehr im 5. Gang, aber im 4. locker machbar. Die Beschleunigung bis auf 110 km/h ist absolut passabel und ich würde mich auch ohne Nahtoderfahrung in ein Überholmanöver wagen, sofern ausreichend Platz ist oder das "Opfer" nicht über 80 km/h drauf hat. Ok, zum Vollstrecken ist die Brixton nicht geeignet - aber das habe ich natürlich auch nicht erwartet. Ab den besagten 110 km/h ist aber jedes zusätzliche km/h auf der Tachoanzeige hart erkämpft. Das dauert schon etwas. Sobald es auch nur ein wenig bergab geht, findet das Motörchen noch einmal die 2. Luft und der Tacho durchbricht die 120. Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass ich mich aufgrund der ziemlich deftigen "good Vibrations" in den oberen Drehzahlregionen entschlossen habe, lieber etwas gelassener unterwegs zu sein. Das schont letztendlich das Material, somit meinen Geldbeutel und ich muss nicht ständig irgendwelche losvibrierten Schrauben wieder nachziehen. Noch mal ganz klar: wer bei einer Brixton die Frage nach mehr Leistung und höherer Endgeschwindigkeit durch dubiose Tuningmaßnahmen stellt, hat das falsche Motorrad gekauft.

Zurück zu Hause musste ich feststellen, dass die Straßen wohl nicht nur nass, sondern auch etwas schmutzig waren. Behält der Wetterbericht recht, werde ich morgen noch eine kleine Runde drehen, dann ist wohl erst einmal Fahrzeugpflege in Form einer gründlichen Wäsche angesagt.

FAHRzit: Die ersten 1.100 km haben wir gemeinsam gemeistert. Notiz an mich selbst: Lerne der kleinen Brixton zu vertrauen - alles ist gut.
 

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Wie immer sind deine Berichte sehr lesenswert! Bei entspannter Fahrt schalte ich auch bereits bei 5000 Umdrehungen, dann kommt so richtig schön der Auspuffsound zu Geltung. Insgesamt bin ich echt erstaunt wie sich das Mottörchen sogar noch Untertourig fahren lässt.
 
Die 5.000 als Schaltpunkt beim dahinbummeln sind aus meiner Sicht völlig OK - mache ich auch so. Gaaaanz entspannt. Zum Dahinrollen geht eigentlich alles ab 3.000. Nur Wunder beim Aufziehen darf man dann nicht erwarten 😂.

Gruß
Oliver
 
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Ich bin noch in der Einfahrphase und drehe meine Saxby nur bis 6000 U/Min. Reicht locker um schön zu beschleunigen und auf knappe 100km/h zu kommen. Mehr brauche ich eigentlich nicht. So läuft sie echt geschmeidig.
Habe heute einen ähnlichen Fehler gemacht, 90 Minuten im Rheingau, Strassen feucht und durch Waldarbeiten verschmutzt. So dreckig waren ich noch nie, und keines meiner Moppeds jemals.
Unter Tränen dann 2 Stunden geputzt und immer noch Schlammspuren am Zylinder, die kann ich nie mehr als Schönwetterfahrzeug verkaufen 😢...
Foto poste ich lieber nicht.
 
...
Bei 8.000 U/min ... . Der perfekte Schaltpunkt liegt für mich zwischen 6.000 und 7.000. In der Ebene komme ich mit der Brixton auf am Tacho angezeigte 119 km/h (Fahrer in vollem Ornat ca. 115 kg, 1,80 m Körperlänge). ...

Erstmal Danke für deine hervorragenden Berichte. Ich warte schon das es Frühjahr wird und ich mit meiner 250 mal Strecke machen kann!

Kurz zur Geschwindigkeit.
Ich weiß nicht ob du die 250er im 5ten bis 8000 gezogen hast, aber wenn (oder springt da der Drehzahlbegrenzer ein?), dann sollte noch mehr drin sein:

MaxSpeed.jpg

(Berechnet mit: Ritzelrechner )

Der "Alt" Wert ist der Original bei 8000 u/min, der "Neu" Wert wäre ein 16er Ritzel vorne.

Theoretisch sollten, geduckt und "alles" gut eingefettet damit es schlüpfrig ist, 134km machbar sein, zumindest wenn die Übersetzungsverhältnisse im Werkstatthandbuch stimmen. 119km scheint mir zu wenig, insbesondere wenn ich bedenke das Tachos in der Regel im Topspeed eher zu viel zeigen. Vielleicht kommt noch etwas mehr wenn man sie ein paar mal ordentlich ausfährt (sofern man das will, mir reicht Landstrasse!)

Eingetragen ist die Maschine mit 114km ... da ist noch eine Diskrepanz zw. den verschiedenen Dokumentationen von KSR ...

Gruß aus dem Taunus in den Harz
 
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